Welche Region

Eine grundlegende Frage, bevor ihr euch ein Urlaubsziel aussucht, ist stets, was euch wichtig ist. Sucht ihr eher etwas Ländliches, ist die Natur euch wichtig, wollte ihr ein bisschen Leben drumherum oder wollt ihr Party machen? Das findet ihr in der Algarve alles, aber natürlich nicht an einem Fleck.

Deshalb starten wir hier mit einer kleinen virtuellen Reise durch die gesamte Algarve, um euch die einzelnen Regionen mit ihren Charakteristika näherzubringen. Beim Durchforsten von go-algarve.de werdet ihr feststellen, dass bei mir die Naturschönheiten in der Algarve eher im Vordergrund stehen und ich mich erfreue, wenn die Ortschaften, die ich besuche noch einigermaßen ursprünglich sind.

Die Westküste von Odeceixe bis Cabo de São Vicente

Die Algarve grenzt im Norden an die portugiesische Region Alentejo. So beginnt die Westküste der Algarve im Norden bei dem Ort Odeceixe und führt hinunter bis zum südwestlichsten Punkt des europäischen Festlandes, dem Cabo de São Vicente. Das gesamte Gebiet gehört zum Nationalpark Parque Natural do Sudoeste Alentejano e Costa Vicentina und ist weitgehend geschützt. Natürlich finden sich immer wieder Leute, die sich darüber hinwegsetzen und mancher Euro wird dazu in die dafür erforderlichen Empfänger "investiert", aber das Ganze hält sich offensichtlich noch in Grenzen.

Diese Region inklusive dem Hinterland ist ländlich geprägt und eher dünn besiedelt. Größere Ortschaften gibt es hier demnach nicht. Naturliebhaber kommen hier voll auf ihre Kosten. Der wilde Atlantik schlägt kraftvoll gegen die hohe Steilküste und hat dieser ihr charakteristisches Bild verschafft. In den zahlreichen Buchten findet ihr wunderbare Strände, die außerhalb der Saison in der Tat fast menschenleer sein können.

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Meist weht ein stärkerer Wind, es ist ein paar Grad kälter als an der Südküste und widerstandsfähige Bäume, Büsche, Sträucher und Pflanzen trotzen den gelegentlich stürmischen Winden.

Hotels findet ihr an diesem Küstenstreifen und im Hinterland eher weniger. Es ist die Gegend der Zimmer, Hostels, Ferienwohnungen, Ferienhäuser und Camper. Versorgungstechnisch müsst ihr in dieser Region keinen Mangel befürchten. Hier gibt es sie noch, die "Tante-Emma-Läden", aber Lidl, Aldi & Intermarché haben sich zwischenzeitlich auch in einigen Ortan angesiedelt. Und ein kleines, nettes Lokal findet ihr allemal.

An der Westküste genießt man vornehmlich die Schönheit der Natur, geht wandern und spazieren, fährt Mountain Bike, liegt am Strand oder geht Surfen.

Etwas größere Ortschaften entlang der Westküste sind:

Folgende Küstenabschnitte sind besonders beeindruckend:

Fremdgehen lohnt sich an der Westküste auch. Nördlich von Odeceixe locken im südlichen Alentejo:

Die Südküste vom Cabo de São Vicente bis nach Lagos

In diesem Küstenabschnitt geht es eher gemächlich zu, denn lange Sandstrände sind die Ausnahme. Und wo diese nicht sind, da lohnt es sich zum Glück auch nicht, Hotelpaläste zu errichten. In Sagres, Salema und Lagos sieht das ein bisschen anders aus. Dort fallen die Strände ein wenig breiter aus und deshalb gibt es dort ein entsprechendes Hotelangebot. Aber es hält sich alles noch in Grenzen und inbesondere Lagos, das doch viele Touristen anzieht, hat sich seinen Charme bewahrt.

Ansonsten findet ihr in diesem Küstenabschnitt eure Ruhe. Einige kleinere Ortschaften liegen am Wegesrand und einige Buchten mit schönen Stränden locken die Sonnenhungrigen an. Dabei ist die Steilküste in diesem Bereich mit Ausnahme des Gebiets westlich von Lagos nicht so imposant wie an der Westküste.

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Das Meer ist an der Südküste wesentlich ruhiger und auch ein wenig wärmer als an der Westküste. Das Wasser gehört eher den Badenden als den Surfern.

Unterkünfte finden sich im Wesentlichen in Ferienhäusern und -wohnungen. Aber auch einige Hostels und Hotels bieten ihren Service an. Schöne Campingplätze sind an der Algarve rar und sind auch hier eher die Ausnahme.

Entlang der Küste findet ihr in den Ortschaften und an den Stränden zahlreiche Restaurants. Größere Supermärkte gibt es in Sagres, Budens und natürlich in größerem Umfang in Lagos.

Wer also einerseits seine Ruhe haben will, aber schon ein bisschen mehr Leben als an der Westküste um sich haben möchte, der ist hier gut aufgehoben.

Ortschaften in diesem Küstenabschnitt:

Schließlich liegt in diesem Küstanabschnitt eine der beeindruckendsten Felsformationen der Algarve:

Die Südküste von Lagos bis Faro

Der Meia Praia in Lagos ist der erste ausgedehnte Strand an der Südküste der Algarve. Auf dem Weg nach Faro folgen eine ganze Reihe von ihnen. Lediglich hinter Portimão befindet sich nochmals ein Küstenabschnitt, der wesentlich schroffer daherkommt und einige kleine Strände von großer Schönheit in Buchten beherbergt.

Folglich befindet sich in diesem Bereich der Schwerpunkt des Tourismus in der Algarve. Die einschlägigen Reiseportale untermauern dies: Alvor, Portimão, Armação de Pêra, Albufeira, Olhos de Água, Vilamoura, Quarteira und Faro sind die am häufigsten aufgeführten Destinationen in der Algarve.

Wer also mehr Trubel möchte, den zieht es in dieses Gebiet, wobei es durchaus Abstufungen gibt.

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Alvor ist zwar touristisch, hat sich aber seine Ursprünglichkeit weitgehend bewahrt. Allerdings liegt Alvor nicht direkt am Meer und die Entfernung zum Strand liegt bei ca. 1,5 Kilometer. Portimão ist nicht mein Ding. Irgendwie hat diese Stadt für mich keinen Charakter und die Hochhäuser sind nicht ansprechend. Auch haben viele Hotels am Praia da Rocha bessere Zeiten erlebt. Armação de Pêra ist für mich der schlimmste Ort in der Algarve. Hier wurden wahllos Häuserblocks von nicht geringer Höhe hingeklotzt, die die gesamte Ortschaft verschandeln. Die Partymeile ist sicherlich in Albufeira, aber die Ortschaft verfügt über eine sehenswerte Altstadt. Olhos de Água ist auch touristisch, aber diesem Ort kann man noch etwas abgewinnen. Faro selbst ist ein schönes Städtchen, aber man muss sich dessen bewusst sein, dass der Ort über keinen zentrumsnahen und fußläufig erreichbaren Strand verfügt. Für den Weg dorthin müsst ihr den Bus oder den Leihwagen nehmen. Der Strand befindet sich noch hinter dem Flughafen liegt.

All diesen Orten ist gemein, dass sie über wunderschöne Strände verfügen. Teilweise ist das Hinterland relativ flach, teilweise sind sie von hohen Klippen umgeben.

Hinter Portimão zwischen Ferragudo und Armação de Pêra fehlen die weitläufigen Strände und es dominiert nochmals die Steilküste mit wunderschönen Buchten. Hier finden sich, eingebettet zwischen den Felsformationen, atemberaubende Strände wie der Praia de Benagil, der Praia da Marinha und der Praia de Albandeira. Die Höhle von Benagil an der Algarve gehört zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten

Vor Faro ist in Vilamoura und Quarteira sowie im Vale de Lobo ein Urlaubsgebiet aus der Retorte entstanden. Ursprünglichkeit findet ihr an dieser Stelle weniger, sondern im Vordergrund steht der etwas luxuriösere Urlaub.

Die Mehrheit der Touristen in dieser Region kommt in Hotels unter, aber es gibt auch ein breites Angebot an Ferienwohnungen und -häusern.

Zumindest die weitläufigen Strände verfügen über eine vollständige Infrastruktur und ein großes Wassersportangebot.

Klar ist, dass ihr in diesem Gebiet für Speis und Trank etwas tiefer in die Tasche greifen müsst als in anderen Regionen der Algarve. Dies gilt insbesondere für Vilamoura und das Vale de Lobo.

Die Südküste zwischen Lagos und Faro ist insgesamt ein Urlaubsgebiet für diejenigen, die vom Trubel einer touristisch geprägten Region nicht abgeschreckt werden.

Sonstige besondere Ziele in dem Küstenabschnitt:

Die Südküste von Faro bis zur spanischen Grenze

Östlich von Faro ändert sich die Küstenform der Algarve vollends. Ihr lasst die Fels-Algarve mit ihrer Steilküste hinter euch und es beginnt die Sand-Algarve mit ihren weiten und flachen Stränden.

Dabei sind Praias direkt an der Küste bis hinter Tavira eine Ausnahme. Diese befinden sich vielmehr auf fünf dem Festland vorgelagerten Inseln und sie sind jeweils kilometerlang.

Zwischen den Inseln und dem Festland befindet sich eine einzigartige Lagunenlandschaft, die 1987 unter Naturschutz gestellt wurde. Diesem Parque Natural da Ria Formosa ist es wohl zu verdanken, dass auf diesem Küstenabschnitt die touristische Bebauung wesentlich zurückhaltender ist als auf dem zuvor beschriebenen Küstenabschnitt.

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Erst ein gutes Stück hinter Tavira befinden sich bis an die spanische Grenze wieder flache und weite Strände direkt an der Küste. Dabei ist unmittelbar vor der spanischen Grenze mit Monte Gordo noch ein sehr touristisches Zentrum mit einer größeren Hotelbebauung entstanden.

Auch dieser Küstenabschnitt zwischen Faro und Spanien ist bei Touristen sehr beliebt und in der Hauptsaison entsprechend voll. Hier findet sich ein breites Angebot an Ferienwohnungen und Ferienhäusern. Kleine und größere Hotels gibt es, aber bis auf Monte Gordo gibt es keine Bettenburgen.

Die weiten Strände sorgen dafür, dass auf den vorgelagerten Inseln auch in den Sommermonaten immer ein freies Plätzchen zum Sonnen und Baden sowie für den Wassersport zu finden ist. Auf die vorgelagerten Inseln geht es in aller Regel per Boot. Lediglich der Praia do Barril auf der Ilha de Tavira ist auch per pedes erreichbar.

Mit Tavira befindet sich in diesem Teil der Südküste einer der schönsten Orte der Algarve. Eine gewisse Berühmtheit hat Fuseta erlangt, nachdem der deutsche Schriftsteller Gil Ribeiro, mit richtigem Namen Holger Karsten Schmidt, den Hamburger Kommissar Leander Lost an die Algarve geschickt hat, um dort mit seinen portugiesischen Kolleg:innen kniffelige Kriminalfälle zu lösen.

In dem Küstenabschnitt zwischen Faro und der spanischen Grenze mischen sich das Leben der Einheimischen und der Touristen auf angenehme Weise. Neben der Westküste ist diese Region mein bevorzugter Ziel in der Algarve.

Ortschaften in diesem Küstenabschnitt:

Lohnenswerte Inseln und Strände in diesem Bereich sind:

Sonstige besondere Ziele in dem Küstenabschnitt:

Das Landesinnere

Ein paar Kilometer von der Südküste weg und ihr befindet euch schon im Landesinneren der Algarve. Bis auf den ein oder anderen Ort verirren sich kaum Touristen hierher. Die Ortschaften werden zunehmend seltener und kleiner. Eine touristische Infrastruktur gibt es in den meisten Gebieten nicht, Unterkünfte für Urlauber werden rarer.

Geprägt wird das Hinterland von der Serra de Monchique und der Serra do Caldeirão mit ihren "Bergketten", die eher Hügellandschaften sind. Aber immerhin: Der Berg Pico da Foia in der Serra de Monchique bringt es auf stattliche 902 Meter. Korkeichen, Mimosen, Kastanien, Eukalyptusbäume und - im Frühjahr - Blumenmeere prägen die Landschaft der Serra de Monchique. Weiter oben und in der Serra do Caldeirão ist der Bewuchs karger. Beide Serras sind bei Wanderern und Mountain Bikern sehr beliebt.

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Daneben finden sich im Hinterland durchaus weitere lohnenswerte Ziele, die es anzusteuern gilt. Monchique in der gleichnamigen Serra ist wegen seines waldigen Umlandes und der zahlreichen Quellen bekannt. Leider sieht man hier die Spuren zahlreicher Waldbrände in den vergangenen Jahre noch sehr stark. Silves, lediglich 20 Kilometer von der Küste entfernt, ist eine geschichtsträchtige Stadt mit einem Kastell, einer Kathedrale und anderen historischen Bauten. Loulé liegt noch näher an der Küste als Silves und beindruckt mit der wohl schönsten Markthalle in der Algarve. Die schönen Altstadtgassen und das Kastell sind ein weiterer Pluspunkt dieses Ortes. In Estói, auch nur ein paar Kilometer von Faro entfernt erwarten Euch ein historischer Palast und römische Ausgrabungen.

Einen Ausflug wert ist die Fahrt entlang des Grenzflusses zu Spanien, dem Rio Guadiana. Von Vila Real de Santo António nach Alcoutim geht es durch eine schöne und abwechslungsreiche Landschaft.

Auch im Landesinneren macht Fremdgehen Sinn. Ein Besuch des spanischen Grenzortes Ayamonte ist lohnenswert und nur ein Katzensprung, wenn ihr in dieser Küstenregion seid. Etwas aufwendiger ist der Besuch von Mértola im südlichen Alentjeo. Von Alcoutim sind es etwas unter 40 Kilometer, aber belohnt werden ihr mit einem geschichtsträchtigen Ort mit einer alten Burg und einer hübschen Altstadt, der beeindruckend oberhalb des Rio Guadiana liegt.

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