Olhão war der erste Küstenort an der Sand-Algarve, dem sogenannten Sotavento, den ich in diesen Internet-Auftritt aufgenommen habe. Anfangs war ich der irrigen Meinung, dass alle Orte östlich von Faro stark vom Tourismus geprägt seien und damit nicht mein Interesse wecken. Aber da irrte der Verbraucher. Olhão ist weitestgehend ursprünglich geblieben, zumindest was den Ortskern angeht. Von Faro ist Olhão schnell zu erreichen, denn es sind nur etwas mehr als 10 Kilometer zurückzulegen. Die Stadt liegt am Rand der Ria Formosa und lebt hauptsächlich von der Fischerei. Immerhin ist der Fischereihafen fast so groß wie der in Portimão.
Olhão – Geschichte
Olhão entstand im 14. Jahrhundert aus einer Fischersiedlung. Die vorhandenen Süßwasserquellen lockten Seeleute und Fischer an, um ihre Wasservorräte aufzufüllen. “Berühmt” wurde der Ort Anfang des 19. Jahrhunderts, als sich die Portugiesen 1808 von der Besetzung durch die napoleanischen Truppen befreit hatten: Wagemutige Fischer machten sich mit einem kleinen Fischerboot, das den Namen “O Bom Sucesso” (Guter Erfolg) trug, auf den Weg nach Brasilien, um dem geflüchteten König João VI die frohe Kunde über die Vertreibung der Franzosen zu überbringen. Die Stadt erhielt daraufhin den Ehrentitel “Olhão da Restauração” (Olhão der Wiederherstellung). Gutes Geld machten die Einwohner Mitte des 19. Jahrhunderts, als sie regen Handel mit den Häfen Gibraltar und Cadiz trieben, die von den Spaniern bzw. Engländern besetzt und von der Außenwelt abgeschnitten waren. Die Fischerei und die Fischereiindustrie sorgten zeitweilig für einen Aufschwung.
Olhão – Sehenswürdigkeiten
Eins vorweg: Die mit dem typischen Sternchen in den einschlägigen Reiseführern versehenen Sehenswürdigkeiten findet man auch in Olhão nicht. Und auch die Neubauten der Peripherie schrecken eher ab. Wer sich aber in den Ortskern begibt, wird nicht enttäuscht sein. Dort lockt noch eher die Atmosphäre eines typischen Fischer- als die eines turbulenten Touristenortes. Typisch für Olhão sind die zwei- bis dreigeschossigen, würfelförmigen Häuser. Sie zeugen vom arabischen Einfluss durch den ehemals regen Handel mit Nordafrika. Auch heute noch bezeichnet man Olhão daher als die nordafrikanischste Stadt der Algarve.
Von Faro kommend trifft man im Ortskern sogleich auf die beiden großen, aus rotem Backstein erbauten Markthallen mit ihren jeweils vier Ecktürmen (siehe Bild oben). Neben den eigentlichen Markthallen finden sich in den Gebäuden zahlreiche Cafés, Restaurants und Läden. Zwischen den Gebäuden gelangt man zur Lagune und zur Uferpromenade. Strände gibt es dort nicht. Um sie zu erreichen, muss man mit dem Boot zu den vorgelagerten Inseln Ilha da Armona und Ilha da Culatra übersetzen. Östlich der Markthallen schließt sich der Park “Jardim Patrão Joaquim Lopes” an, der zum Verweilen einlädt. Am Ende des Parks befinden sich die Anleger für die Schiffe zu den vorgelagerten Inseln.
Die Igreja Matriz de Nossa Senhora do Rosário (Bild oben) wurde 1698 fertiggestellt. Finanziert wurde die Kirche seinerzeit von den Fischern – ein Zeichen der Einträglichkeit des Gewerbes in früheren Zeiten. Direkt gegenüber der Vorderseite der Kirche liegt die Edifício do Compromisso Marítimo. Es ist der ehemalige Sitz der Vereinigung der Fischer und beherbergt heute das städtische Museum “Museu da Cidade”. Ausgestellt werden archäologische Fundstücke und Kunsthandwerk aus der Region. An der Rückseite der Igreja Matriz befindet sich die Capela de Nossa Senhora dos Aflitos. Angeblich suchen Fischerfrauen die kleine Kapelle bei stürmischer See und Unwettern auf, um für ihre Männer zu beten. Zu einem Bummel lädt die kleine Fußgängerzone in der Rua de Comércio in der Ortsmitte ein. Ansonsten streunt durch Olhão und findet einige hübsche Ecken.
Warum Olhão?
Sehenswertes
Igreja Matriz de Nossa Senhora do Rosário
Capela de Nossa Senhora dos Aflitos
Edifício do Compromisso Marítimo
Lagunenlandschaft der Ria Formosa
Freizeit und Sport
Sightseeing
Shoppingg
Schwimmen
Wassersport
Restaurants
Bar und Restaurant am Ort
Strände
llha da Armona
Ilha da Culatra
Die Lage
Dezimal:
37.024502 -7.840889
Grad / Minuten / Sekunden:
N 37° 1' 28.2072" E -7° 50' 27.2004"