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Portugal Sommer 2022

Thumb_Bericht

Im September 2022 machten wir uns wieder auf den Weg in den Süden Portugals. Wir hatten mal wieder Lust auf die Algarve und auf das kleine Örtchen Fuseta. Wir nahmen die Strapazen auf uns und fuhren mit dem PKW. Auf dem Hinweg ließen wir uns Zeit und streckten die Anreise über 5 Tage mit Zwischenstopps in Frankreich und Spanien. Einen ausführlichen Reisebericht gibt es an dieser Stelle nicht, denn das Abhängen und die Erholung standen im Vordergrund. Wir belassen es an dieser Stelle bei der Darstellung von einigen Eindrücken und zeigen Euch ein paar Bilder.

Zwischenstopp in Frankreich

Wir wollten mal wieder ein bisschen auf Kultur machen und ein oder zwei Schlösser in Frankreich besichtigen. Deshalb führte unsere 1. Etappe in das Loiretal nahe des Ortes Cheverny, wo wir zwei Nächte in einem Hotel vorab gebucht hatten. Das Hotel lag, wie häufig, etwas außerhalb, aber in Fußweite gab es ein Restaurant mit einem ordentlichen Preis-/Leistungsverhältnis, das uns an den beiden Abenden unserer Anwesenheit leckeren Speis und Trank verabreichte.

Auf Kultur gemacht wurde bei der Besichtigung der Schlösser Chambord und Cheverny.

Schloss Chambord

Portugal 2022 01Das Schloss Chambord ist sicherlich das beeindruckendere, gilt es doch als das prächtigste aller Schlösser im Loiretal. Errichtet wurde es in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts von Franz I. Der Knabe benötigte dringend ein Jagdschloss und wollte natürlich auch 
noch ein wenig angeben. Bescheidenheit ist eine Zier der Könige, und so riss er sich zusammen und beließ es bei knapp bemessenen 440 Räumen in seinem neuen Eigenheim. Zentralheizungen waren seinerzeit noch nicht in Mode und 365 Feuerstellen sorgten für die notwendige Wärme in der kühleren Jahreszeit. Die unbeheizten Räume waren dann vermutlich den Bediensteten vorbehalten, damit sie nicht zu viel schliefen und sich stattdessen lieber warm arbeiteten. Schließlich ließ der liebe Franz noch 84 Treppen einbauen, damit man sich nicht alle naselang begegnete.

Jedenfalls sind wir in dem Schloss und seinem Park ordentlich rumgelatscht und konnten das prunkvolle Leben der Bessergestellten in der damaligen Zeit nachempfinden. Pech hatten wir dahingehend, dass der prunkvolle Bau während unseres Besuches nahezu vollständig eingerüstet war, weil er wieder auf Vordermann gebracht wird.

Rückblickend hätte Franz I. besser eine prunkvolle Behausung gemietet, statt ein teures Eigenheim zu bauen, denn am Ende des Tages verbrachte er nur wenige Wochen im Schloss Chambord. Zu seiner Lebensplanung gehörte es nämlich, Kaiser Karl V. die Krone zu entreißen, an seiner Statt die Herrschaft über das Heilige Römische Reich zu erlangen und mit dem Schloss Chambord gehörig anzugeben. Aber das ist in die Hose gegangen und so führte er als König von Frankreich noch einige Kriege und war damit anderweitig beschäftigt.

 

Schloss Cheverny

Schloss ChevernyDass es auch eine Nummer kleiner geht als in Chambord, zeigt das Schloss in Cheverny. Es repräsentiert sozusagen den sozialen Wohnungsbau in der Kategorie Schlösser. Wenn ich das richtig verstanden habe, war der Bau früher ein wenig größer, die bis ins 18. Jahrhundert vorhandenen Seitenflügel sind irgendwie abhandengekommen. Und für einen König bestimmt war das zwischen 1620 und 1630 errichtete Schloss Cheverny auch nicht, sondern für einen simplen Grafen namens Henri Hurault, seines Zeichens Generalbevollmächtigter für das Gouvernement Orléans und Vogt von Blois. Seine Nachfahren bewohnen das Schloss übrigens noch heute, aber ein Teil der Herberge ist für Besucher zugänglich.

Es ist der Bescheidenheit des Bauherrn geschuldet, dass wir die Besichtigung des Schlosses recht zügig hinter uns brachten. Es bleibt aber festzuhalten, dass auch Graf Henri Hurault nicht zur ärmeren Kaste in Frankreich gehörte. 

Zwischenstopps in Spanien

Vitoria-Gasteiz

Die zweite Etappe unserer Anreise nach Portugal führte uns nach Vitoria-Gasteiz im Baskenland im nördlichen Spanien. In dieser Stadt, die wohl einiges zu bieten hat, haben wir bereits vor einigen Jahren genächtigt, aber auch dieses Mal sind wir wegen der späten Anreise nicht dazu gekommen, die Stadt zu besichtigen. Wir übernachteten in einem Hotel in einem Außenbezirk von Vitoria-Gasteiz, das den Betrieb des eigenen Restaurants wohl aufgegeben hatte. Stattdessen durchkreuzten wir das riesige Neubaugebiet in diesem Stadtteil auf der Suche nach einem Abendessen. Wir trafen auf einen Wirt, der sichtlich erfreut darüber war, dass sich auch Touristen einmal in sein Restaurant verirrten und er seine bescheidenen Englischkenntnisse anbringen konnte. Es gab lecker Burger und es war ein netter Wirt.

Cáceres

Zu einem wahren Juwel führte uns die dritte Etappe unserer Fahrt in die Algarve. Situativ entschieden wir uns, in Cáceres in der autonomen Region Extremadura im Südwesten Spaniens zu übernachten. Die Fahrt von Vitoria-Gasteiz dorthin hinterließ bei uns zuvor jedoch einen bleibenden Eindruck. Die Trockenheit in diesem Jahr hatte nahezu das vollständige Gebiet zwischen diesen beiden Städten in eine Art Steppenlandschaft verwandelt. Viele Bäume waren bereits vertrocknet und abgestorben, es gab kaum einen grünen Fleck zu sehen. Das stimmt mehr als nachdenklich.

Caceres SpanienNun aber zu Cáceres: Wir können unterschreiben, dass Cáceres zu den schönsten, mittelalterlichen Ortschaften in Spanien gehört und dass die historische Altstadt zu Recht den Titel eines UNESO-Weltkulturerbes trägt. Cáceres hat fast 100.000 Einwohner und ist in weiten Teilen modern, aber die fast noch vollständig von einer alten Stadtmauer umgebene Altstadt ist ein Prunkstück. Der große Plaza Mayor mit dem Rathaus sowie vielen Restaurants und Bars ist das Zentrum der Altstadt. Von dort aus könnt Ihr die Altstadt mit einer Kathedrale, einigen Kirchen und vielen historischen Häusern erkunden. Das haben wir dann auch ausgiebig getan und uns abschließend in einem der Restaurants am Plaza Mayor gelabt. Nun ja, ein bisschen abgezockt, fühlten wir uns in dem Restaurant schon, wobei dafür weniger der Preis als die Qualität des Essens ausschlaggebend war.

Gewohnt haben wir im modernen Hotel Extremadura außerhalb der Altstadt, aber fußläufig zur Altstadt. So konnten wir das ausgeprägte Stadtleben am Abend hautnah erleben.

Für Cáceres gilt uneingeschränkt der Daumen nach oben. Wenn ihr in der Gegend seid, legt unbedingt einen Stopp, besser noch eine Übernachtung ein.

Ein kleiner Wermutstropfen bestand darin, dass ich mich auf dem Kopfsteinpflaster in der Altstadt aufgrund einer Unachtsamkeit auf die Nase gelegt habe. Das ging zwar ohne Blessuren am Körper ab, aber mein Brot- und Butterobjektiv für die Kamera wurde am Gewinde für die Filter leider beschädigt. Noch wehre ich mich gegen eine Neuanschaffung und versuche, die Filter irgendwie in das ramponierte Gewinde zu bekommen.

Portugal

Fuseta

Fuseta Algarve PortugalUnd die vierte Etappe am Tag 5 brachte uns dann schließlich zu unserem geliebten Städtchen Fuseta. Wir waren schon einige Male dort und fanden eine Unterkunft in einer modernen Wohnung mit Blick auf die Lagunenlandschaft Ria Formosa. Leider hatten unsere langjährigen Vermieter die Wohnung aus Altersgründen zwischenzeitlich verkauft und so wichen wir auf ein Stadthaus im Ortskern aus. Also waren wir mitten im Geschehen, was aufgrund der Mentalität der Südeuropäer sowie den Motorrädern und Autos in den engen Gassen öfters mit einer entsprechenden Geräuschkulisse verbunden war. Aber das wussten wir auch vorher und es machte uns nichts aus. Stattdessen genossen wir es, dass alles, was wir brauchten, fußläufig erreichbar war: Restaurants, Kneipen, Supermarkt, Bäcker, Strand und die ein oder andere Boutique.

Unsere Ferienunterkunft war als vor 10 Jahren luxussaniertes Stadthaus in Fuseta angepriesen worden. Da war es natürlich verständlich, dass bei der Enrichtung anschließend gespart werden musste und ein 10 Jahre alter IKEA Charme versprüht wurde. Und eine Luxussanierung in Portugal unterscheidet sich wahrscheinlich auch von einer solchen in Deutschland. Aber egal, wir haben uns wohlgefühlt und einige nicht akzeptable Defizite wurden von den Vermietern umgehend beseitigt. Auch nicht unerwähnt bleiben sollte, dass Deutsche und Niederländer mal locker das Doppelte für eine Unterkunft in der Größe verlangen.

Wo wir gerade von Geld "sprechen": Natürlich ist auch Portugal teurer geworden, aber zumindest dort, wo wir uns herumgetrieben haben, waren die Preissteigerungen eher moderat. Bemerkenswert ist, dass die Benzinpreise in Portugal mittlerweile unter denen in Deutschland liegen. Das liegt nicht daran, dass der portugiesische Staat Tankrabatte gewährt, sondern dass sich der Deutsche abzocken lässt. 

Corona spielt in der Region keine Rolle mehr. Die Touristen sind zurückgekehrt und alle Geschäfte sowie Restaurants sind wieder geöffnet. 

Warum Fuseta?

Fuseta Algarve PortugalJa, warum zieht es uns regelmäßig nach Fuseta? Die Schönheit des Ortes ist es gewiss nicht, denn die Architektur in Portugal ist in den wenigsten Fällen besonders herausragend, wenn man von Städten wie Lissabon, Porto, Braga, Coimbra und einigen anderen absieht. Vielmehr ist Fuseta von engen Gassen mit kubusförmigen Häusern geprägt, die man auch im Ortskern einfach verfallen lässt, wenn sie nicht mehr gebraucht werden. Diesen morbiden Charme findet man an vielen Orten in Portugal, denn die jungen Menschen zieht es in die Städte. Erstmalige Besucher Portugals mögen davon zunächst einmal etwas irritiert sein, weil wir aus dem gut situierten Deutschland solche Anblicke nicht gewohnt sind. Aber Portugal ist halt kein reiches Land, die meisten Einwohner müssen mit recht wenig zufrieden sein und bald ist man eher beeindruckt, wie glücklich und lebensfroh die Menschen in Portugal trotzdem daherkommen.

Was Fuseta und auch andere Orte in der Gegend für uns besonders macht, ist zunächst einmal das Miteinander von Einwohnern und Touristen. Letztere sind zumindest in der Hauptsaison zahlreich vorhanden, aber man hat nie das Gefühl in einer Touristenhochburg zu sein. Man nimmt in Fuseta stets am Leben der Einheimischen teil. Man trifft sich auf dem Praça da República oder der Rua da Liberdade zu einem Galão und einer Pasteis de Nata, bei den noch vorhandenen kleinen Lebensmittelläden decken sich die Einheimischen mit dem Nötigsten ein, die Fischer verlassen den "Hafen" am Morgen in ihren kleinen Fischerbooten und kehren am Nachmittag mit dem kargen Fang heim, sie warten und säubern anschließend ihre Fischernetze und Reusen, ältere Herrschaften spielen Boule und ab dem Nachmittag darf oftmals auch das Glas Rotwein oder die Flasche Sagres nicht fehlen. Dies nur als kleiner Ausschnitt. 

Fuseta Algarve PortugalDann ist da natürlich noch die atemberaubende Schönheit der Lagunenlandschaft Ria Formosa, die zwischen den vorgelagerten Inseln und dem Festland liegt. Sie kommt während Ebbe und Flut sowie je nach Tageszeit vollkommen unterschiedlich daher. Bei Flut herrscht fast schon Karibik-Feeling, bei Ebbe wird die Lagunenlandschaft von den Einheimischen wirtschaftlich genutzt. Dann werden zum Beispiel Muscheln und Austern herangezogen und geerntet, und Einheimische machen sich anderweitig in der Lagune zu schaffen, ohne dass der Grund ohne weiteres ersichtlich ist. Und natürlich ist die Lagunenlandschaft bei Flut auch für die Wassersportler ein gutes Terrain.

Auch wenn es banal klingt, die Überfahrt mit dem Shuttle Boot von Fuseta auf die vorgelagerte Insel, der Ilha da Armona, auf der sich der kilometerlange, feinsandige Strand befindet, ist jedes Mal ein Urlaubserlebnis, bei dem man gut 10 Minuten die Impressionen der Lagunenlandschaft aufsaugen kann.

Und den Tag ausklingen lassen, kann man in Fuseta ganz wunderbar, wenn Remmidemmi nicht ganz oben auf der Prioritätenliste steht. Viele Restaurants, besonders am Kanal, rund um den Praça da República und auf der Avenida 25 de Abril bieten ihre Speisen zu sehr attraktiven Preisen an. Es ist "normales" Essen, meist sehr lecker. Gourmetliebhaber werden in Fuseta nicht fündig. Gesättigt nimmt man anschließend am Kanal oder auf dem Praça da República noch einen Absacker in Form eines Bica (Espresso), eines Glas Weins, eines Biers und vielleicht noch eines Schnäpschens zu sich. Die Nacht durchmachen, kann man in Fuseta nicht. Ab 22:00 Uhr nehmen die Anlaufstellen zunehmend ab. 

Was kann man in Fuseta sehen?

Der Sehenswürdigkeiten-Junkie wird nur den Parque Natural da Ria Formosa als postives Ergebnis in seine Liste eintragen können. Der Rest sind ursprüngliche Gassen, der Kanal sowie der recht ansehnliche Praça da República. Fuseta lebt vom Gesamtpaket und nicht von einzelnen Sehenswürdigkeiten.

Strände in Fuseta

Strand Fuseta Ilha Armona Algarve PortugalIn Fuseta selbst gibt es einen kleinen Strand auf dem Festland. Die Bademöglichkeiten sind bei Ebbe jedoch eher begrenzt.

Der Hauptstrand liegt auf der vorgelagerten Insel Ilha da Armona. Der weitläufige Strand erlaubt es jedem Besucher, ein ruhiges Plätzchen zu finden. Natürlich wird der Starnd von Life Guards überwacht und Bars mit einem kleinen Speisenangebot sind vorhanden. Wassersportgeräte, Sonnenschirme und -liegen könnt ihr mieten. Beim Sport ist das Stand Up Paddling hoch im Kurs.

Wir bereits oben erwähnt, fahren von Mai bis September, bei gutem Wetter auch bis Oktober, regelmäßig Shuttle Boote auf die Ilha da Armona. Wer es eilig hat oder außerhalb der Saison übersetzen will, nimmt sich ein Wassertaxi. Im Jahr 2022 kostete die Hin- und Rückfahrt mit dem Shuttle Boot für Erwachsene 2,00 € und für Kinder 1,50 €. Die Tickets müsst ihr vor der Überfahrt an der Verkaufsbude gegenüber der Anlagestelle erwerben. Die Preise für ein Wassertaxi sind deutlich höher und variieren je nach Personenzahl, die sich für die Überfahrt zusammenfindet. Alternativ könnt Ihr auch noch Kanus für die Überfahrt mieten.

Restaurants in Fuseta

Restaurant Fuseta Algarve PortugalRestaurants gibt es in Fuseta reichlich. Der Treffpunkt für die Fischesser sind die Restaurants am Kanal. Hier werden am späten Vormittag im Außenbereich die Grills angeschmissen und dann werden bis zum Abend nonstop die Meeresfrüchte zubereitet. Die Preise sind sehr moderat, wobei anzumerken ist, dass der Fisch überwiegend aus Aufzuchtstationen stammt. Hier und dort werden auch Produkte aus dem Wildfang angeboten, dann aber liegen die Preise um einiges höher. Die beiden beliebtesten Restaurants am Kanal an der Straße  Largo 1° de Maio sind das Cafe dos Mestres und das Casa Corvo. Hier ist oft Schlange stehen angesagt. Ein Stück weiter befindet sich noch das A Lota. In der Vergangenheit hat dort oftmals der Besitzer gewechselt, aber die derzeitigen Gastronomen haben die Sache offensichtlich in den Griff bekommen.

Ganz in der Nähe des Kanals auf der Avenida 25 de Abril hat jüngst das Restaurante Maresia eröffnet, das ebenfalls gut angenommen wird. Natürlich werden in den beschriebenen Restaurants nicht nur Meeresfrüchte angeboten, sondern auch Fleischesser kommen nicht zu kurz.

Restaurant Fuseta Algarve PortugalAuch am Praça da República finden sich einige Restaurants. Das Restaurante Capri soll das älteste Restaurant in Fuseta sein und ist meist gut besucht. Das Personal ist aber hin und wieder überfordert und Geduld ist angesagt. Daneben befindet sich das Iguarias da Vila, das ebenfalls gut angenommen wird und preislich etwas höher liegt. In unmittelbarer Nähe des Capri auf der Rua Tenente Barroso ist das Restaurante Fuzeta Tapas do Nik. Von den Tapas dort waren wir aber einigermaßen enttäuscht.

Das Ziel für die Vegetarier ist das Escandinávia Green Spirit, am anderen Ende der Rua Tenente Barroso, also fast am Kanal. Das Essen dort ist gut und schmackhaft.

Eine gute Anlaufstelle für Tapas-Liebhaber ist das Mó de Cima Tapas & Bar, das ihr am Ortseingang am Kreisverkehr findet und das in der Lagune liegt. Nach einem Besitzerwechsel hat das Angebot zwar ein wenig nachgelassen, aber ihr könnt dort weiterhin gut essen.

Wer den totalen Hähnchen-Wahnsinn erleben will, der oder die muss außerhalb von Fuseta zur N125 Richtung Olhão fahren. Dort auf der N125 liegt linker Hand alsbald das große Lokal Frango da Ria. Abends öffnet das Frango da Ria um 19:00 Uhr, innerhalb weniger Minuten füllt es sich meist bis auf den letzten Platz und aus der Küche wird ein Hähnchengericht nach dem anderen der Kundschaft serviert. Wir essen natürlich dort stets das Hähnchen Piri Piri mit Pommes und dazu Salat. Es gibt aber auch andere Gerichte.

Unser Lieblingsrestaurant befindet sich übrigens 11 Kilometer von Fuseta entfernt in Quelfes. Im Casa de Pasto do Carmo gibt es leckeres Essen zu einem vernünftigen Preis.

Die Aufzählung der Restaurants in Fuseta ist natürlich nicht vollständig. Wir erwähnen nur solche Lokale, die wir kennen und besucht haben. Enttäuscht haben uns in diesem Jahr das Restaurante Crispim und  Restaurante Ponte Grande.

Unternehmungen

Hier waren wir bei unserem diesjährigen Besuch zugegebenermaßen ziemlich zurückhaltend. Wir haben mehr in den Tag hineingelebt als üblich.

Carrapateira, Praia do Amado, Praia da Bordeira und Pontal da Carrapateira

Zwei unserer Tripps führten uns an die Westküste nach Carrapateira. Der Besuch meiner Schwester, die dort die meiste Zeit des Jahres lebt, ist Pflicht. Aber die Gegend um Carrapateira ist ein schöner Fleck auf diesem Planeten und ein Abstecher dorthin lohnt sich immer. Das kleine Dorf Carrapateira ist ziemlich ruhig, aber verdursten oder verhungern müsst ihr hier nicht. Und der Ort ist mit zwei wunderschönen Stränden gesegnet.

Der Erste ist der Praia do Amado, der in einer weiten Bucht mit feinem Sand liegt. Der Wellengang dort ist mitunter recht stark, weshalb sich hier diverse Surfschulen angesiedelt haben. Aber auch bei Sonnenanbetern ist der Praia do Amado sehr beliebt.

Der Zweite ist der tiefe und recht weitläufige Praia da Bordeira, an dem die Surfer in der Minderheit und die Badehungrigen in der Mehrheit sind. Für Familien mit kleineren Kindern ist der Strand recht gut geeignet, da im Lagunengewässer an der Mündung des Ribeira da Carrapateira die Kids unbeschwert spielen und planschen können.

Die beiden Praias sind jeweils vom Ort Carrapateira erreichbar. Sie werden aber auch über eine "Straße", meistenteils eine Schotterpiste, verbunden, die über die Landzunge Pontal da Carrapateira führt. Hier bieten sich von den bis zu 90 Metern hohen Klippen atemberaubende Aussichten. Und einen Drink oder ein Essen auf der Terrasse des Restaurants Sitio do Forno zu nehmen, hat auch etwas. Die Pontal da Carrapateira solltet ihr euch also keinesfalls entgehen lassen, wenn ihr in der Nähe seid.

 

Cacela Velha und Fábrica

Cacela Velha befindet sich zwischen Tavira und der spanischen Grenze östlich von Fuseta. Der kleine Ort oder, besser gesagt, die Ansammlung von einigen Häusern mit einer Kirche und einem Kastell auf einer Anhöhe, bietet eine der schönsten Aussichten auf den Naturpark Ria Formosa. Hier hat man tatsächlich Karibik-Feeling. Geparkt wird ein paar Meter außerhalb des Ortes und verpflegt werdet ihr bei Bedarf in Cacela Velha auch. Ich empfehle euch, Cacela Velha an den Tagesrandzeiten und wochentags zu besuchen, damit es nicht zu voll ist.

Eine schöne, ebenerdige Aussicht auf den Naturpark Ria Formosa habt ihr in der nahegelegenen Ansiedlung ;Fábrica. Hier könnt ihr gemütlich am Kiosk einen Galão schlürfen oder im Restaurant etwas essen, während ihr die Aussicht genießt.

Unser Aufenthalt in Fábrica dauerte wesentlich länger als geplant, denn ein dort ansässiger Belgier erzählte uns seine teilweise traurige Lebensgeschichte sehr ausführlich. Er war sichtlich froh, mal wieder mit  jemand Anderem als den Ortsansässigen quatschen zu können, denn viele Touristen verirren sich nicht nach Fábrica.

Praia de Nossa Senhora da Rocha, Praia Nova und Praia de Albandeira

Einen Abstecher wert ist der Praia de Nossa Senhora da Rocha in Porches. Er und sein Nachbarstrand, der Praia Nova, liegen wunderbar in Buchten an der Steilküste. Das eindrucksvolle Gesamtbild wird aber geprägt von der Kapelle Ermida de Nossa Senhora da Rocha, die oben auf einem Felsvorsprung zwischen diesen beiden Stränden thront.

Das Gebiet ist touristisch erschlossen und damit ist das Hinterland nicht besonders attraktiv.

Portugal Algarve Praia de AlbandeiraVöllig anders kommen der Praia de Albandeira und sein Umland etwas weiter westlich daher. Der Strand südwestlich von Porches selbst ist recht klein und das Urlaubserlebnis resultiert eher aus einer Wanderung entlang der zerklüfteten Steilküste. Hier findet sich in der Tat einer der schönsten Küstenabschnitte an der südlichen Felsalgarve mit wunderbaren Aussichten. Nehmt euch also ein wenig Zeit und erkundet die Landschaft.

Die Straße zum Praia de Albandeira ist recht eng, es stehen aber Buchten für Ausweichmanöver zur Verfügung. Wohnmobile dürfen diesen Abschnitt nicht passieren.

Ganz in der Nähe des Praia de Albandeira gibt einen weiteren bekannten Strand, der zu den schönsten der Algarve gehört. Der Praia da Marinha ist der Paradestrand inmitten bizarrer Felsformationen. Dieses Mal haben wir ihn ausgelassen, weil die Zeit zum einen schon fortgeschritten war und zum anderen die Zufahrt zum Strand von der Polizei weiträumig abgesperrt war. Auch beim Praia da Marinha sind "Wohnmobilisten" ausgesperrt, es sei denn, sie nehmen einen langen Fußmarsch in Kauf.

Salinen bei Fuseta

Portugal Algarve Fuseta SalinenIn Fuseta wird auch traditionell Salz gewonnen. Das Flor de Sal Algarve ist das Produkt aus der Verdunstung des Salzwassers in den Salinenfeldern an der Ria Formosa. 

Bei unserem ersten Versuch unternahmen wir eine Wanderung von Fuseta in das Salinengebiet. Hier hatten wir zweierlei Pech: Zum einen wird das Gebiet von zahlreichen Wasserläufen durchquert und wir fanden keinen Übergang zu den Salinen. Zum anderen belehrte uns die Natur, dass sie über Wettervorhersagen rangiert, und ein ausgiebiger Herbstregen machte unsere Kleidung zu einer zweiten, recht kühlen Haut. Bei unserem Rückweg durch das Dorf trösteten uns die mitleidenden Blicke der Ortsbewohner.

Der zweite Versuch ging dann motorisiert vonstatten. Dazu fahrt ihr von Fuseta zur N125, biegt an der Repsol-Tankstelle rechts ab und nehmt dann nach ca. 1 Kilometer die Straße rechts. Sie bringt Euch zu den Salinen. Und mit etwas Glück findet ihr einen riesigen Salzberg vor. Ein besonderes Ereignis ist es natürlich, wenn dann gerade die Flamingos vor Ort sind.

Von hier aus erreicht man übrigens auch die "andere Seite" des Kanals von Fuseta. Schon desöfteren hatten wir uns in der Vergangenheit die Frage gestellt, wie man dorthin gelangt. Dort an den ruhigen Gewässern der Ria Formosa findet man immer ein Plätzchen.

Rio Guadiana

Ein Ausflug entlang des Grenzflusses zu Spanien bis hoch nach Alcoutim ist immer eine lohnenswerte Sache. Selbst dann, wenn, wie an unserem Ausflugstag, mit 35° Celsius der heißeste Tag unseres diesjährigen Aufenthalts war. 

Wir fuhren zunächst zur Vermeidung der Autobahnmaut über die N125 nach Vila Real de Santo António. Weiter ging es nach Norden auf der N122 über Castro Marin bis zur IC27. Vor Odeleite bogen wir wieder auf die N122 ab und weniger als 1 Kilometer weiter geht es links auf die M1063, die zum Rio Guadiana führt.

Portugal Algarve Rio GuadianaVon dort Euch schlängelt sich die Straße am Fluss entlang und belohnt werdet ihr mit einer schönen Landschaft und absoluter Ruhe. Bis Alcoutim sind es lediglich 20 Kilometer.

Das kleine Grenzstädtchen Alcoutim in the Middle of Nowhere bietet sich für einen kleinen Spaziergang und zur Stärkung an. Es gibt das ein oder andere Sehenswerte in diesem ursprünglichen Ort. Vielleicht habt Ihr ja auch Lust, einen Bootsmann anzuheuern, der euch in den gegenüberliegenden, spanischen Grenzort Sanlúcar de Guadiana bringt.

Wenn ihr noch Lust und ausreichend Zeit habt, könnt ihr den heutigen Ausflug noch ausdehnen. Die M507 und die IC27/N122 bringen euch in das circa 37 Kilometer entfernte Mértola. Die Geschichte des Ortes, das auf einem Hügel oberhalb des Rio Guadiana liegt, reicht über 3000 Jahre zurück. Ein Spaziergang durch die Altstadt, eine Wanderung zur Burg und der imposante Blick in das Tal mit dem Rio Guadiana machen die Anreise lohnenswert. Die Straße von Alcoutim nach Mértola führt übrigens nicht am Rio Guadiana entlang. Den Fluss erreicht ihr erst wieder am Zielort. Und der Vollständigkeit sei erwähnt, dass ihr in Mértola die Algarve verlassen habt und ihr euch im südlichen Alentejo befindet.

Bis nach Mértola sind wir an diesem Tag nicht gefahren, sondern von Alcoutim wählten wir den Rückweg durch die karge und einsame Serra do Caldeirão.

Das Abschlussessen

Auf Einladung meiner Scwester konnten wir unseren Urlaub in der Algarve mit einem fürstlichen und sündhaft teuren Abendessen mit Weinverkostung abschließen. Dazu ging es in das nur 16 Kilometer von Fuseta entfernte Tavira. Tavira ist einer der schönsten Orte an der Südküste der Algarve, es liegt am Fluss Gilão und einen Besuch dort solltet ihr nicht versäumen.

Unser Weg führte uns in das Restaurant A Ver Tavira. Dort erwartete uns ein 5-Gänge-Menü, das über die Grüße aus der Küche auf 7 Gänge ausgeweitet wurde. Den Damen wurde zu jedem Gang der passende Wein kredenzt und eine Sommelière erklärte ausführlich die Herkunft und den Charakter des jeweiligen Vinho. Als Fahrer musste ich mich mit einem Glas kostbaren Weins begnügen, er schmeckte aber vorzüglich.

Und welchen Eindruck hinterließ unser erstes Sterneessen in unserem Leben?

Das Ambiente ließ nichts zu wünschen übrig. Als etwas störend empfanden wir die zahlreichen Augenpaare der Bediensteten, die stets auf unseren Tisch gerichtet waren, um bei Bedarf zur Stelle zu sein. Wir waren happy, als sich das Restaurant allmählich füllte, und das Servicepersonal nicht nur mit uns beshäftigt war.

Dass ein Sterneessen seinen Preis hat, konnten wir anschließend verstehen. Es sind halt nicht nur Schnitzel, Pommes und Salat, die schnell angerichtet werden, sondern in jeden Gang fließen zahlreiche Komponenten ein und der handwerkliche Aufwand ist hoch. Sämtliche Gänge waren wunderbar angerichtet. Geschmacklich stachen einige Gänge hervor, bei denen wir den Eindruck einer "Geschmacksexplosion" hatten. Insbesondere bei den Fischgerichten vermissten wir jedoch diesen Kick.

Da Parkplätze in Tavira rar sind, hatten wir nach dem Abendessen noch einen längeren Weg zum Auto. Dieser "schenkte" uns die zweite Dusche von oben, denn ein lang anhaltendes Gewitter mit Regen und Hagel zog über die Region. So erlebten wir zum Schluss unserer Reise noch ein Novum, denn so etwas hatten wir um diese Jahreszeit in der Algarve noch nicht erlebt.

So, das war unsere Berichterstattung über unseren Aufenthalt in der Algarve im September 2022, denn unser Urlaub ging zu Ende. Bei der Rückreise übertrieben wir es ein wenig, denn mit nur einer Übernachtung in Nordspanien ging es in zwei Tagen nach Hause.

Demnächst geht es hier mit irgendeinem Tripp weiter.

 

 

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Freitag, 19. April 2024

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