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In der zweiten Aprilhälfte hatte ich das Glück, nach Portugal an die Algarve reisen zu können und der Corona-bedingten Depression in Deutschland zu entkommen. Hauptzweck der Reise war, ein Familienmitglied bei Renovierungsarbeiten am Haus zu unterstützen. Aber es blieb auch Zeit, die wunderschöne Algarveküste zur schönsten Zeit zu genießen, nämlich im Frühling. Zu dieser Jahreszeit ist alles grün und es blüht an allen Ecken und Enden, auch wenn der April kühler war als gewohnt.
Einleitung
Der PCR-Test war negativ und die elektronische Reiseanmeldung bei der portugiesischen Gesundheitsbehörde (Passenger Locator Card) war in den PC eingetippt. So konnte es am 18. April 2021 von Düsseldorf nach Faro losgehen. Es erwartete mich ein gähnend leerer Düsseldorfer Flughafen und eine maximal zu 40% gefülltes Flugzeug. Dementsprechend war der Flug angenehm, denn eine komplette Sitzreihe gehörte mir. Etwas aufgeregt trat ich an den Einreiseschalter am Airport in Faro, denn schließlich sind zurzeit nur Einreisen aus wichtigem Grund in Portugal erlaubt. Aber das Schreiben, dass den Zweck meiner Reise in englischer Sprache darlegte, wurde nicht benötigt, und in Rekordzeit verließ ich den Flughafen mit meinem Koffer nach der Landung. Der Leihwagenvermieter sah mich wie ein Wesen von einem anderen Stern an, kam da doch tatsächlich jemand, der in diesen Zeiten einen Mietwagen entgegennahm.
Die Fahrt von Faro zu meinem Zielort nach Carrapateira an der Westküste der Algarve hinterließ bei mir einen bleibenden Eindruck: Sah man doch plötzlich nach mehreren Monaten Menschen, die in Cafés ihren Galão tranken und einfach so die geöffneten Geschäfte betraten. Man muss den Portugiesen für ihre Disziplin schon Respekt zollen, ist es ihnen doch gelungen, den Inzidenzwert innerhalb von knapp 3 Monaten von weit über 800 auf knapp über 30 zu reduzieren. Vielleicht lag das auch daran, dass in Portugal die notwendigen Maßnahmen einfach durchgezogen werden, während in Deutschland endlos diskutiert und gestritten wird, und die Wichtigkeit von Entscheidungen in den Hintergrund rückt. Das ist eben Fluch und Segen des Föderalismus.
Um aber nicht bereits an dieser Stelle ein falsches Bild zu vermitteln: Das Leben in der Algarve verläuft längst noch nicht wieder normal. Die Region lebt vom Tourismus und ist verhältnismäßig dünn besiedelt. Dementsprechend war es überall recht menschenleer und so manches Geschäft sowie viele Restaurants hatten noch nicht wieder geöffnet. Die Hotels waren grundsätzlich geschlossen. Und das größte Problem: Die Arbeitslosenquote ist hoch, denn Jobs in der Gastronomie, in der Hotellerie und im Einzelhandel gibt es derzeit kaum. Zwar wird auch den Portugiesen Arbeitslosengeld gezahlt und Selbständige erhalten Unterstützung, aber es reicht kaum, um über die Runden zu kommen.
Empfehlung: Informiert Euch bei Eurer Einreise über die jeweils gültigen Einreiseregelungen nach Portugal. Ihr könnt die Link zur Seite des Auswärtigen Amtes nutzen.
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