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Sommer 2020 (Teil 1) - Algarve

Das Jahr 2020 ist ein besonderes. Wir wissen alle warum. Manche Reise fiel ins Wasser. Stattdessen wurden Alternativen gesucht. Immerhin ging es nach Portugal in die Algarve, in die Toskana in Italien und für einige Tage an die Ostsee nach Mecklenburg-Vorpommern. Aber das Wichtigste war dabei immer, Touristenströme zu vermeiden und größeren Menschenansammlungen aus dem Weg zu gehen. Das war an den genannten Orten problemlos möglich und wir konnten ohne Risko genießen.


Algarve 2020

Ende Juli bis in die 2. Augustwoche ging es in die Algarve und zwar an die Westküste in den beschaulichen Ort Carrapateira. Den Düsseldorfer Flughafen haben wir noch nie so leer gesehen, der Flieger war aber immerhin zu 3/4 besetzt. Das lange Tragen der Masken war eigentlich problemlos. Und ein großes Lob geht an die Portugiesen, denn sie hatten die Abläufe in der Corona Zeit ziemlich gut organisiert. Es wurde dafür gesorgt, dass die Supermärkte nur von einer eingeschränkten Anzahl von Personen betreten werden konnten und in den Restaurants wurde auf die Einhaltung der Hygiene- und Infektionsschutzmaßnahmen geachtet. Einzig bei den Stränden hatten wir unsere Zweifel, ob die maximale Anzahl von erlaubten Besuchern wirklich überwacht wurde. Deshalb mieden wir die Strände an der Südküste auch weitgehend.

An der portugiesischen Algarve waren im Sommer 2020 wesentlich weniger Touristen als gewöhnlich. Deutsche, Franzosen und Engländer, die in anderen Jahren das Bild beherrschten, waren in der Minderheit. Stattdessen verbrachte der Portugiese seinen Urlaub im eigenen Land und Heerscharen von Spaniern strömten ins Land. Für uns war es unbegreiflich, dass gerade die Spanier, die im Frühjahr 2020 von der Corona Pandemie am härtesten betroffen waren, es mit der AHA-Regel nicht so genau nahmen.

Der Aufenthalt in Carrapateira war wie stets eine Mischung aus Arbeit und Erholung. Am Haus meiner Schwester, wo wir wohnten, war just eine neue Solaranlage installiert worden und so galt es, die Elektrik im Haus zu überprüfen, 12 Volt Steckdosen und Lichtauslässe an die neue 220 Volt Stromversorgung zu hängen und gefühlt Dutzende neue Lampen aufzuhängen. Und Frage vorab: Macht es bei so einer Aussicht aus dem Küchenfenster (siehe Bild) nicht sogar Spaß zu spülen?

Und außerdem blieb auch noch Zeit, die Schönheiten der Algarve zu genießen.

Portugal 2018 - Teil 3

Wie im ersten Bericht über unseren Portugal-Urlaub 2018 erwähnt, sind wir zunächst durch den Norden und die Mitte Portugals gereist, um anschließend im Süden des Landes, in der Algarve, einige Wochen zu relaxen. Dabei zog es uns wieder einmal nach Fuseta, einem Ort, den wir bereits im Jahr 2016 kennen- und liebengelernt haben. Anfang September war der ideale Zeitpunkt für unseren Aufenthalt: Die Touristenströme in der Region ebbten ab.

Algarve

Die etwas über 350 Kilometer von Óbidos nördlich von Lissabon nach Fuseta in der Algarve sind wir gemütlich über die Landstraßen gezottelt. Wir hatten es nicht eilig und so sparten wir auch noch die Maut, die in Portugal vor allem, wenn - wie in unserem Fall - der Wagen in Höhe der ersten Achse über 105 cm ist, nicht billig ist. Unser Ziel erreichten wir am frühen Nachmittag bei herrlichstem Wetter. Wir bezogen die gemietete Wohnung, richteten uns ein und machten erst einmal die Besorgungen für die ersten Tage.

Bildergalerien zur Algarve sind in diesem Berichtsteil nicht implementiert, da diese unter Sehenswertes zu den einzelnen beschriebenen Orten abgerufen werden können.

Fuseta

Warum Fuseta? Wir waren, wie bereits erwähnt, schon des Öfteren in der Algarve. Zwei Orte haben wir dabei besonders ins Herz geschlossen: Zum einen Carrapateira an der rauen Westküste der Algarve und zum anderen das kleine Städtchen Fuseta in der sogenannten Sand-Algarve im Naturschutzgebiet Ria Formosa. Trotz des Tourismus, den es zweifelsohne auch in Fuseta gibt, hat der Ort seinen ursprünglichen Charme als Fischerdorf bisher erhalten können. Die für die Region typischen quadratischen und weiß getünchten Häuser zieren die Gassen und Sträßchen. Früh am Morgen fahren die Fischer mit ihren kleinen Bötchen auf das Meer hinaus, um einige Stunden später mit einem eher spärlichen Fang in den Hafen im Kanal zurückzukehren. Nach Feierabend wird am Kanal eine Runde Boule gespielt.

Die Bewohner treffen sich von morgens früh bis in den Abend in den Cafés in der Rua da Liberdade und auf dem Dorfplatz, die letzten Neuigkeiten werden ausgetauscht. Die Touristen mischen sich tagsüber unters Volk und entschwinden am Abend nach dem Essen wieder in ihre Ferienwohnungen und -häuser im Umland. Dann gehört Fuseta wieder den Einheimischen und der begrenzten Anzahl von Touristen, die im Ort eine Bleibe gefunden haben. Um Missverständnissen vorzubeugen, im Juli und August wird es auch in Fuseta tagsüber proppenvoll, aber das ist heute nun einmal überall der Fall, wo es schön ist und das Meer lockt. Und zu allem Überfluss hat der Schriftsteller Gil Ribeiro noch einen Bestseller mit seinem Buch "Lost in Fuseta" gelandet und damit den Ort der Öffentlichkeit noch bekannter gemacht.

Portugal Frühjahr 2021

In der zweiten Aprilhälfte hatte ich das Glück, nach Portugal an die Algarve reisen zu können und der Corona-bedingten Depression in Deutschland zu entkommen. Hauptzweck der Reise war, ein Familienmitglied bei Renovierungsarbeiten am Haus zu unterstützen. Aber es blieb auch Zeit, die wunderschöne Algarveküste zur schönsten Zeit zu genießen, nämlich im Frühling. Zu dieser Jahreszeit ist alles grün und es blüht an allen Ecken und Enden, auch wenn der April kühler war als gewohnt.

Einleitung

Der PCR-Test war negativ und die elektronische Reiseanmeldung bei der portugiesischen Gesundheitsbehörde (Passenger Locator Card) war in den PC eingetippt. So konnte es am 18. April 2021 von Düsseldorf nach Faro losgehen. Es erwartete mich ein gähnend leerer Düsseldorfer Flughafen und eine maximal zu 40% gefülltes Flugzeug. Dementsprechend war der Flug angenehm, denn eine komplette Sitzreihe gehörte mir. Etwas aufgeregt trat ich an den Einreiseschalter am Airport in Faro, denn schließlich sind zurzeit nur Einreisen aus wichtigem Grund in Portugal erlaubt. Aber das Schreiben, dass den Zweck meiner Reise in englischer Sprache darlegte, wurde nicht benötigt, und in Rekordzeit verließ ich den Flughafen mit meinem Koffer nach der Landung. Der Leihwagenvermieter sah mich wie ein Wesen von einem anderen Stern an, kam da doch tatsächlich jemand, der in diesen Zeiten einen Mietwagen entgegennahm.

Die Fahrt von Faro zu meinem Zielort nach Carrapateira an der Westküste der Algarve hinterließ bei mir einen bleibenden Eindruck: Sah man doch plötzlich nach mehreren Monaten Menschen, die in Cafés ihren Galão tranken und einfach so die geöffneten Geschäfte betraten. Man muss den Portugiesen für ihre Disziplin schon Respekt zollen, ist es ihnen doch gelungen, den Inzidenzwert innerhalb von knapp 3 Monaten von weit über 800 auf knapp über 30 zu reduzieren. Vielleicht lag das auch daran, dass in Portugal die notwendigen Maßnahmen einfach durchgezogen werden, während in Deutschland endlos diskutiert und gestritten wird, und die Wichtigkeit von Entscheidungen in den Hintergrund rückt. Das ist eben Fluch und Segen des Föderalismus.

Um aber nicht bereits an dieser Stelle ein falsches Bild zu vermitteln: Das Leben in der Algarve verläuft längst noch nicht wieder normal. Die Region lebt vom Tourismus und ist verhältnismäßig dünn besiedelt. Dementsprechend war es überall recht menschenleer und so manches Geschäft sowie viele Restaurants hatten noch nicht wieder geöffnet. Die Hotels waren grundsätzlich geschlossen. Und das größte Problem: Die Arbeitslosenquote ist hoch, denn Jobs in der Gastronomie, in der Hotellerie und im Einzelhandel gibt es derzeit kaum. Zwar wird auch den Portugiesen Arbeitslosengeld gezahlt und Selbständige erhalten Unterstützung, aber es reicht kaum, um über die Runden zu kommen.

Empfehlung: Informiert Euch bei Eurer Einreise über die jeweils gültigen Einreiseregelungen nach Portugal. Ihr könnt die Link zur Seite des Auswärtigen Amtes nutzen

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