Von Super User auf Freitag, 14. Januar 2022
Kategorie: Reise

Spanien 2021

Für Reiseaktivitäten war das Jahr 2021 so ein bisschen ein Seuchenjahr. Hatte es mit dem Trip nach Portugal im Frühjahr 2021 noch gekappt, verdunkelte sich der Himmel alsbald. Bereits frühzeitig hatten wir ein Wohnmobil für unsere Reise im Juni nach Norwegen gechartert. Aber wie im Vorjahr hatte Norwegen die Grenzen zum Reisezeitpunkt zugenagelt. Um den Stornierungsgebühren für den Rücktritt von der Wohnmobilmiete zu entgehen, wurde die nordspanische Atlantikküste als Alternative auserkoren. Wie geplant ging es am 11. Juni 2021 los. Dass eine frische Coronaimpfung und lange Wohnmobilfahrten nicht zusammenpassen, wussten wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Bereits nach etwas mehr als einer Woche waren wir schlauer und wir waren wesentlich früher wieder zuhause, als wir dachten.  

Einleitung

Als Wohnmobil hatten wir uns für diesen Urlaub keinen Kastenwagen gemietet, sondern einen Teilintegrierten. Es war ein Knaus Van Ti Plus, also ein Fahrzeug auf MAN Basis. Die Fahreigenschaften waren gut,

der Verbrauch rustikal. Ein bisschen geräumiger war es als in dem Pössl Roadcruiser Revolution, den wir das letzte Mal hatten, aber ein Quantensprung war es nicht. Dass der MAN noch kein im Wohnmobilmarkt etabliertes Fahrzeug ist, war an einigen Stellen leicht feststellbar. Das Drehen der Vordersitze war sehr mühsam und erforderte einiges an Geschick. Für die Fenster im Fahrerhaus gab es noch keine Plissees, sondern für die Verdunklung in der Nacht mussten blickdichte Stoffvorhänge verwendet werden, deren Installation etwas umständlich war. Und das Fahrzeug hatte ein gewöhnliches Navi und kein auf Campingfahrzeuge spezialisiertes.    

Das Wichtigste vor der Reise waren die Corona PCR-Tests, die wir am 10. Juni abends machten. Am nächsten Morgen ging es dann in der Hoffnung los, dass die Tests negativ ausfallen würde. Mit der Abreise bis zum Vorliegen der Testergebnisse zu warten ging nicht, denn alle Grenzen mussten bis spätestens 48 Stunden nach der Entnahme der Probe überschritten sein. Die Zusammenfassung dazu: Die Testergebnisse waren negativ, die 48 Stunden konnten wir einhalten und das Dokument hat bei keinem Grenzübertritt irgendjemanden interessiert.

Bei der Anreise nach Spanien legten wir einen Übernachtungsstopp nahe dem französischen Poitiers ein. Wir fuhren den Platz Camping du Futur im Ort Avanton an. Der Campingplatz ist für eine Zwischenübernachtung empfehlenswert, da er sauber ist, die Stellplätze groß und die Sanitäranlagen im guten Zustand sind (Camping du Futur).

Am nächsten Morgen, also am 12. Juni, machen wir uns auf die Weiterreise nach Spanien.

Tipp: Die Kraftstoffpreise in Frankreich sind im allgemeinen noch gesalzener als in Deutschland; ja das geht. Also schaut, dass Ihr sowohl auf der Hin- als auch auf der Rückfahrt mit einem einigermaßen vollen Tank nach Frankreich einfahrt. Meistens werdet Ihr in Frankreich nachtanken müssen. Tankt nur soviel, wie Ihr für die Durchquerung von Frankreich noch braucht und fahrt die Supermarkttankstellen, z.B. von Leclerc oder Carrefour an. Die sind bedeutend billiger.

Weiterreise nach Spanien

Die Weiterfahrt nach Spanien hatten wir uns als gemütlichen "Kurztrip" vorgestellt, waren es doch nur ein wenig mehr als 450 Kilometer. Und wir freuten uns auf zwei schöne Tage direkt hinter der französischen Grenze im nordspanischen Hondarribia. Nun war aber der Franzose auf die Idee gekommen, just an unserem Reisewochenende die A63 wegen Bauarbeiten hinter Bordeaux zu sperren und die Umleitungsschilder rar zu säen, da unsere französischen Nachbarn sowieso nicht so auf Verkehrsschilder stehen. Unser Navi tat sein Möglichstes, um uns nach knapp zwei Stunden wieder an das Ende des Staus zu führen. Wenigstens standen jetzt andere Autos vor uns. Wir entschlossen uns dazu, eine großräumige Umleitung zu fahren, und das klappte dann auch. Insgesamt verloren wir über drei Stunden, hielten aber die oben erwähnte 48-Stunden-Grenze knapp ein. Auf ein anerkennendes Nicken der gelangweilten spanischen Grenzbeamten mussten wir verzichten, denn unsere Einreise interessierte die Herrschaften so, wie ein umgefallenes Weizenbier in einem Biergarten.  

Die Staus in Bordeaux gaben uns aber die Gelegenheit, die Campingplätze im Raum Hondarribia wegen eines Stellplatzes für die nächsten zwei Nächte abzutelefonieren. Das Bedauern war stets groß, da das unerwartet gute Wetter viele Spanier über das Wochenende an die Küste gelockt habe und man fully booked sei.

Also disponierten wir um und fuhren noch ein Stück weiter nach Donostia-San Sebastián.

Tipp: Wenn das Wetter schön ist, die Temperaturen angenehm warm sind und das Wochenende naht, dann zieht es den Spanier an den Strand. Wenn Ihr selbst auf einem Campingplatz am Meer übernachten wollt, so solltet Ihr insbesondere in der Nähe der Großstädte frühzeitig die Verfügbarkeit von Stellplätzen abfragen.

Donostia-San Sebastián

In der Nähe von San Sebastián fuhren wir den Campingplatz Camping Igara an und mieteten uns für zwei Nächte ein. Der Platz ist jetzt nicht so der Hit, weil die Maxime darin besteht, möglichst viele Wohnmobile auf einer vorgegebenen Fläche unterzubringen, die übrig blieb, nachdem ein Großteil des Geländes mit Hütten zugepflastert wurde. Die Sanitäranlegen haben sicherlich weitaus bessere Zeiten gesehen. Aber der Platz hat auch ein paar Vorteile: Das Essen im Restaurant ist genießbar, auf dem Platz ist es nachts trotz der vielen Menschen recht ruhig und - vor allem - mehrmals täglich werden die Besucher auf Wunsch kostenlos mit einem Bus nach San Sebastián und wieder zurückgefahren. Genau genommen geht es nicht in das Zentrum der Stadt, sondern ein Stück außerhalb, aber mit Bus oder per pedes kriegt man den Rest hin.

Genau das machten wir dann auch am Sonntag. San Sebastián liegt wunderschön an der Bucht Bahía de La Concha mit langen Stränden. Die Uferpromenade kann sich von ihrer Länge und den Bauwerken, die sie säumen, wirklich sehen lassen. Ein bisschen strange: Auf den Straßen herrschte wegen Corona Maskenpflicht, auch wenn weit und breit niemand zu sehen war, und am Strand tummelten sich Tausende ungeschützt.

Die Architektur an der Strandpromenade und in der Stadt begeistert. Die Kathedrale Buen Pastor, der Palast Miramar mit seinem Park, das Rathaus der Stadt und der größte Platz der Stadt, der Plaza de la Constitución, sind die Hauptsehenswürdigkeiten.

Wir latschten bei hohen Temperaturen viele Kilometer durch die Gassen und Straßen und labten uns in einem Café. Wir hatten bestimmt nicht alles gesehen, aber irgendwann waren wir kaputt und traten den Rückzug an. 

Der Vollständigkeit halber: San Sebastián hat knapp unter 200.000 Einwohner und ist die Hauptstadt der baskischen Provinz Guipúzcoa.

Erstaunlich für eine touristische Stadt: Am Sonntag hatten alle Geschäfte zu (wir waren ja noch nicht einkaufen) und waren froh, dass uns eine Bar mit den für den Abend notwendigen Getränken versorgte.

Zurück am Campingplatz aßen wir dann nochmals im Restaurant, denn der Kühlschrank gab nichts Schnelles her und zu kaputt zum Kochen waren wir auch.

 

 

Zarautz


Am Montag verließen wir Camping Igara und suchten uns erst einmal einen Supermarkt etwas außerhalb der Stadt. Die sind in Spanien wohl nicht so richtig auf Wohnmobilreisende eingerichtet, denn vor dem Markt gab es keine Parkplätze für Fahrzeuge dieser Größenordnung. Daher mussten wir oben auf das leere Parkdeck, wo wir zwei PKW-Stellplätze in Beschlag nehmen konnten. Das Dumme: Die direkten Eingänge vom oberen Parkdeck waren Corona-bedingt wegen der Enge geschlossen. Also mussten wir die ganze Auffahrt runterlatschen, was kein Problem war, aber versucht mal, zwei volle Einkaufswagen da hoch zu wuchten.

Weiter ging es in den kleinen Badeort Zarautz. Auch da gab es im näheren Innenstadtbereich nichts zu parken für unseren Knaus und mussten zum Wohnmobilstellplatz außerhalb der Stadt zum Vorteilspreis von nur 10 Euro.

Eigentlich wären wir ja wieder gefahren, aber in Zarautz war Familientreffen angesagt. Meine Schwester war mit Anhang und mit dem PKW auf der Rückreise von Portugal nach Deutschland, und wir hatten uns in dem Ort zum Mittagessen verabredet. So verbrachten wir eine schöne Zeit mit der (Teil-)Familie in einem Café am Strand von Zarautz, ehe die beiden Rückreisenden die nächste Etappe in Richtung Heimat in Angriff nahmen.

Ein wenig durch Zarautz sind wir natürlich anschließend auch gelatscht. Das Städtchen hat eine übersichtliche und schöne Altstadt, die Trumpfkarte ist aber sicherlich die Bucht mit dem langen Sandstrand, der den Namen des Ortes führt. Der Strand ist auch bei Surfern sehr beliebt.   

 

 

Getaria

Weiter ging es nur einige Kilometer weiter westlich in den Ort Getaria. Geparkt werden musste wieder außerhalb der Stadt und etwas verbotswidrig taten wir das auch. Et iss aber mal widder jut jejangen.

Getaria ist ein reizvolles, kleines Städtchen mit einer schönen Altstadt. Kaum zu glauben, dass der Ort einst einer der wichtigsten Häfen in der Region war, als gefühlt die halbe iberische Halbinsel noch auf Walfang ging.    

Am Eingang in die Altstadt werdet ihr von Juan Sebastián Elcano begrüßt. Persönlich ist er seit einigen Hundert Jahren verhindert, so übernimmt sein Denkmal diese Aufgabe. Elcano war der erste, dem mit seiner Mannschaft eine Weltumseglung gelang. Wobei, als es 1519 losging war Elcano eher ein untergeordnetes Besatzungsmitglied. Erst als der Initiator der Weltumsegelung, Ferdinand Magellan, unterwegs bei einem Gemetzel mit Einheimischen getötet wurde, seine beiden Nachfolger ermordet wurden und der nächste Boss an Bord wegen mangelhafter Fähigkeiten abgesetzt wurde, kam der vorher wegen Meuterei degradierte Elcano aus der Versenkung und wurde zum neuen Kapitän ernannt. Von der Weltumseglung kehrten übrigens nur 18 von ursprünglich knapp 300 Männern zurück.

Nun zurück zu Getaria: Der Besuch der Altstadt mit seinen schmalen Gassen, kleinen Geschäften und alten Gemäuern mit schmiedeeisernen Balkonen ist absolut lohnenswert.

Tipp: Wenn Ihr alte und damit enge Ortschaften besuchten wollt und mit dem Wohnmobil unterwegs seid, dann recherchiert vorher, wo Ihr Euer Fahrzeug abstellen könnt. Das erspart einiges an Frust, wie wir leidvoll erfahren mussten. 

Anschließend machten wir uns auf die Suche nach einem Übernachtungsplatz.

 

 

Camping Itxaspe

Fündig wurden wir ca. 20 Kilometer weiter westlich kurz vor dem Dorf Deba. Nach einigen Mühen fanden wir den Platz Camping & Bungalows Itxaspe. Er liegt in einem absolut ruhigen Umfeld und besticht durch seine Lage im Geopark der Baskischen Küste (Flysch). Auf der einen Seite genießt man die baskische Steilküste und das blaue Meer, bei einem Blick auf die andere Seite fühlt man sich nach Bayern versetzt, denn man blickt auf saftige Wiesen in einer Hügellandschaft mit Bauernhöfen und Vieh.

Am Abend erreichten uns die Vorboten eines Wetterwechsels, der uns bevorstehen sollte mit Regen und Gewitter. Am nächsten Morgen zeigte sich das Wetter nochmals von seiner schönen Seite und so kraxelten wir einen Weg vom Campingplatz zur Küste hinunter.

Wir blieben zwei Nächte auf dem Campingplatz, nahmen das Angebot des Restaurants, das zum Platz gehört nicht an, sondern verpflegten uns selbst.    

 

 

Mundaka


Der nächste Ort, den wir am nächsten Tag anfuhren, war das kleine Städtchen Mundaka an der Mündung des Flusses Oca in den Golf von Biscaya.

Mundaka ist recht übersichtlich, hat der Ort gerade mal knapp 2.000 Einwohner. Aber es ist ja bekannt, dass wir die Hotspots nicht brauchen, sondern genauso gerne kleine ursprüngliche Ortschaften genießen. Und das kann man hier, wenn man an der Küste entlangläuft, um dann am Ufer des Oca die kleine Innenstadt zu erreichen. 

Recht bekannt ist der Ort in der Welt der Surfer, denn die See ist an dieser Stelle recht rau und die Wellen schon einmal hoch. Deshalb werden hier auch regelmäßig internationale Surfwettbewerbe ausgetragen. 

Und der Regen kam auch zurück.

 

 

Playa de Muriola und Castro Urdiales

Der Playa de Muriola liegt ca. 35 Kilometer westlich von Mundaka und liegt wunderschön eingebettet in einer Bucht. Nur konnten wir dort leider nicht hinfahren. Bauarbeiter bedeuteten uns, dass die Zufahrt an diesem Tag wegen Teerarbeiten gesperrt war. So versuchten wir, uns von der anderen Seite dem Strand zu nähern und fanden auch einen Parkplatz. Wir traten einen 20-minütigen Fußmarsch an, bevor uns Zäune mit dem Hinweis "Privat" aufhielten. Also ging es zurück zum Auto und wir bewunderten das Ganze aus der Ferne, ohne einen vollständigen Blick auf die Bucht zu haben.

Einen weiteren Zwischenstopp wollten wir noch in dem Ort Castro Urdiales einlegen. Castro Murdiales soll eine malerische Hafenstadt mit einer kleinen Altstadt sein. Wir konnten es von der Promenade außerhalb der Innenstadt nur erahnen, denn nirgendwo fanden wir eine Stelle, um das Wohnmobil legal abzustellen. Wenne Scheiße anne Schuhe hast, haste Scheiße anne Schuhe, war die Erkenntnis des heutigen Tages.

Aber das war leider erst der Anfang, denn eigentlich sollte es an dem heutigen Tag nach Bilbao gehen. Aber bei ihm schmerzte der linke Fuß und so wurde Bilbao auf die Liste der Sehenswürdigkeiten auf dem Rückweg gesetzt.

Wir fuhren nochmals 50 Kilometer gen Westen und bezogen Nachtquartier auf dem Platz Camping Playa la Arena.

 

 

Camping Playa la Arena

Eigentlich wollten wir nur eine Nacht auf dem Campingplatz bleiben. Aber dann schüttete und windete es zwei volle Tage, die Temperaturen gingen in den Keller. Bei unserer Ankunft versicherte man uns, dass die Versorgung im Restaurant und im Shop gewährleistet wäre. Aber als dann wegen des Wetters kaum Gäste auf dem Campingplatz erschienen, war plötzlich alles zu. Und das nicht nur am Abend, sondern auch am Folgetag. Typischer Fall von Daumen runter 👎

Jedenfalls kamen wir kaum aus unserem Wohnmobil raus, so sehr schüttete es, und die regenärmere Zeit erlaubte kurze Erkundungsgänge im näheren Umfeld.

Den Campingplatz verlinken wir hier jetzt nicht, denn wirklich empfehlenswert ist er nicht.

 

 

Santillana del Mar

Tags darauf war es endlich wieder einigermaßen trocken und wir machten uns auf westwärts nach Santillana del Mar.

Santillana del Mar ist ein mittelalterliches Städtchen und eins der schönsten in Kantabrien überhaupt. Die Namensgeber der Stadt nahmen es mit der Ehrlichkeit nicht ganz so genau, denn der Ort liegt überhaupt nicht am Meer, sondern circa 30 Kilometer südwestlich von Santander im Landesinneren.

Aber egal, in Santillana braucht man auch kein Meer, denn die Altstadt mit ihren alten Häusern und Gassen ist sehenswertes genug. Die bekannteste Sehenswürdigkeit des Ortes ist das Kloster Colegiata de Santa Juliana, das im frühen Mittelalter gegründet wurde.

Uns hat der Ort jedenfalls gefallen und in den kleinen Geschäften in Santillana haben wir ausgiebig gestöbert und die ein und andere Leckerei gekauft. Nach ein paar Stunden verließen wir den Ort wieder, weil ausgiebiger Regen zurückkehrte. Den Fotos sieht man es leider an.

 

 

Comillas

Unsere dann an diesem Tag doch noch zur Regentour mutierte Etappe führte uns noch 30 Kilometer weiter westlich nach Comillas.

Comillas ist ein Urlaubsort mit einer netten Altstadt, in dem in der Saison Hochbetrieb herrschen soll. Wir hatten damit aufgrund der Jahreszeit und des Wetters kein Problem.

Die beiden klotzigsten Gebäude von Commilas sind die ehemalige päpstliche Universität und der Palast des Marqués de Comillas. Die beiden Sehenswürdigkeiten haben wir, ehrlich gesagt, wegen des Wetters nur aus der Ferne gesehen.

Die Altstadt von Comillas liegt auf einem Hügel. Zwischen dem Meer und der Altstadt führt leider die Durchgangsstraße des Ortes.

 

 

Camping Buenavista

Anschließend machten wir nochmals Strecke und fuhren weiter westwärts zum Campingplatz Buenavista in Perlora. Das liegt kurz hinter Gijón.

Und hier begann quasi der Anfang vom Ende eines dann doch recht kurzen Urlaubs an der nordspanischen Atlantikküste. Im Fuß von mir, Klaus, setzen schmerzen ein, die von Stunde zu Stunde schlimmer wurden, Fuß und Wade anschwellen ließen und das Laufen alsbald unmöglich werden ließen.

Auf dem Campingplatz hofften wir zwei Tage bei durchwachsenem Wetter auf Besserung, führten die ersten Diskussionen über die weitere Vorgehensweise, entschieden uns aber noch nicht für eine Rückreise. 

Zum Glück gab es auf dem etwas abgelegenen Campingplatz ein Restaurant, so dass auch an den zwei Tagen unseres Aufenthaltes dort ein warmes Abendessen durchschnittlicher Qualität gesichert war. Auf eine Verlinkung des Campingplatzes verzichte ich hier, weil er nicht wirklich zu denen gehört, die man anfahren muss. Hier finden sich auch überwiegend Dauercamper.  

 

Cudillero

Wir bereits angedeutet, fuhren wir dann doch noch einmal weiter und erreichten Cudillero. Da ich sehr schlecht zu Fuß war, suchten wir zunächst in der Nähe des Ortes einen Parkplatz für das Wohnmobil, was aber ein vergebliches Unterfangen war.

Fündig wurden wir dann schließlich am Hafen von Cudillero, den man von der anderen Seite des Ortes anfahren kann.

Unten am Hafen fanden wir ein schönes Plätzchen, wo wir erst einmal ausgiebig frühstückten. Dann versuchten wir einen kleinen Spaziergang in Richtung Ort, was aber aufgrund der Schmerzen im Fuß zum Scheitern verurteilt war.

Aus der Nähe verpasst haben wir damit einen schönen und ursprünglichen Ort, der in ein Tal, das die Steilküste an dieser Stelle durchbricht, gebaut ist. Aus mittlerer Entfernung konnten wir die Einschätzung, dass es sich bei Cudillero um einen der schönsten Orte an der spanischen Atlantikküste handeln soll, bestätigen. Rund um den Ort soll es mehrere Aussichtspunkte geben, von denen man Cudillero aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten kann. Und wenn ich mir Bilder von Cudillero im Internet anschaue, dann haben wir echt etwas verpasst. Schade, zumal auch mal wieder für ein paar Stunden die Sonne schien.

 

 


Das Ende

Auf der Weiterfahrt passierten wir noch den Küstenort Luarca, den wir ob des hier beschriebenen Leids nur von oben betrachten konnten. Dabei wäre ein Besuch sicherlich lohnenswert gewesen.

Schließlich landeten wir auf dem kleinen, gepflegten und sehr schön gelegenen Camping Playa Penarronda. Er befindet sich direkt hinter dem Strand in einer Bucht. Hier hätte man es sicherlich zwei oder drei Tage aushalten können. Aber es ging nicht mehr und wir entschlossen uns, die Reise abzubrechen. In ein spanisches Krankenhaus wollte ich nicht und das Aufsuchen eines Arztes war wegen Corona laut Auskunft der Einheimischen zwecklos.

Also chauffierte mich meine Frau in gut zwei Tagen nach Hause. Eine regnerische Nacht verbrachten wir noch auf einem spanischen Campingplatz und ein paar Stunden Schlaf gab es auf einem belgischen Rastplatz. Der Orthopäde in der Heimat schickte mich direkt in ein Krankenhaus, wo sein Verdacht auf eine Thrombose in der Wade bestätigt wurde. Eine frische Corona Impfung und lange Fahrten mit dem Wohnmobil vertragen sich wohl nicht so gut.

Insgesamt haben wir während des kurzen Urlaubs mit Hindernissen Einiges gesehen und in der Gesamtbeurteilung kommen wir zu dem Ergebnis, dass die nordspanische Atlantikküste ein lohnenswertes Reiseziel ist. Alte Ortschaften und zerklüftete Küsten sind halt unser Ding. 

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