Seit vielen Jahren verweile ich im April ca. 2 Wochen in Portugal, um mir von meiner Schwester die Reparaturarbeiten am Hause zuweisen zu lassen. Das ist natürlich nur die halbe Wahrheit, denn es verbleibt auch genügend Zeit, die Algarve zu genießen. Dazu gibt es keinen festen Reise- oder Ausflugsplan, sondern es werden spontan Ziele in der Algarve oder im südlichen Teil des Alentejos angefahren. Vielleicht weckt ja auch das ein oder andere Ausflugsziel aus dem Frühjahr 2023 euer Interesse.
Praia dos Machados
Der Prada dos Machados liegt an der raueren Atlantikküste zwischen Odeceixe und Zambujeira do Mar. Ob der Strand sich noch in der Algarve befindet oder bereits im Alentejo sei dahingestellt, dem Odeceixe liegt noch in der Algarve und Zambujeira im Alentejo.
Dass der Strand wunderbar in die felsige Landschaft eingebettet ist, seht ihr auf den Bildern. Einen Abstieg zum Strand haben wir verzweifelt vergebens gesucht. Aber es muss in geben, denn am Strand hielten sich Personen mit einem Sonnenschirm auf und ein Boot war nicht zu sehen.
Egal, an diesem Stück der Küste könnt ihr schön Kraxeln und euch an dornigen Sträuchern die Arme und das T-Shirt ruinieren. Zumindest das hat geklappt 😉.
Praia da Amália
Nur knapp 1 1/2 Kilometer weiter südlich befindet sich der Praia da Amália. Er ist ein bisschen kleiner als der Praia dos Machados, hat aber den entscheidenden Vorteil, dass der Abgang zu ihm leicht zu finden ist. Der Auf- und Abstieg könnte aber etwas anstrengend werden.
Geparkt haben wir am Herdade Amália Rodrigues. Der portugiesische Begriff Herdade steht für Landgut. Von dort sind wir auch zum Praia dos Machados gelaufen, weil keine befahrbare Straße dorthin existiert. Zum Machados geht es rechts entlang, wenn ihr vor dem Landgut steht, beim Amália links rum.
Beide Strände und auch die Umgebung verfügen übrigens über keine Infrastruktur. Nehmt also zumindest etwas zu trinken mit, wenn ihr an diesem Küstenabschnitt entlangwandert.
Praia dos Aveiros
Einen Tag lang trieben wir uns in der Gegend von Albufeira rum. Wir wollten diesem Touristenort noch eine Chance geben, denn er soll über eine hübsche Altstadt verfügen. Aber schnell gaben wir auf, denn es war uns einfach zu voll.
Stattdessen entdeckten wir etwas östlich des Ortskerns von Albufeira ein Kleinod, den Strand Praia dos Aveiros. Und Saisonbedingt war er denn auch recht leer, so dass wir hier zwei schöne Stunden verbringen konnten.
Praia da Oura
Noch ein Stück weiter östlich und in Sichtweite des Praia dos Aveiros ist der Praia da Oura gelegen. An diesem Strand geht es deutlich touristischer zu, wie die Bebauung hinter dem Praia zeigt. Dadurch zählt der Praia da Oura nicht zu unseren Favoriten und wir fuhren auch nicht dorthin.
Praia dos Alemães
Vom Praia dos Aveiro gelangt ihr über einen kleinen Hügel, der mit schönen, großen Kakteen bewachsen ist, auf der Westseite zum Praia dos Alemães. Er geht ein Stückchen weiter in den Praia de Albufeira über. Er weiß zu gefallen, wird man doch hinter dem Strand nicht direkt von Hotelbauten erdrückt, sondern felsige Hügel schirmen den Blick auf das Hinterland ab. Vermutlich wird es hier aber in der Saison sehr voll.
Praia da Falésia
Östlich von Albufeira bei Olhos de Água lockt der Praia da Falésia. Er ist ein langgezogener und recht schmaler Strand. Von den Klippen habt ihr einen wunderbaren Blick auf den Praia da Falésia. Auch hier wird es in der Saison sehr voll, denn die Region Albufeira / Olhos de Água verfügt über sehr viele Touristenunterkünfte größerer Ausprägung. Aber über seine Lage kann man nicht meckern.
Praia do Amado
Als eingefleischter Westküsten-Fan dürfen natürlich auch nicht die Strände von meinem Frühjahrsurlaubsort Carrapateira fehlen. Dabei ist der Praia do Amado sicherlich der Bekanntere, ist er doch einer der Surfer Hotspots an der portugiesischen Atlantikküste. So haben sich hier diverse Surfschulen angesiedelt, die Wassersportbegeisterten diese Sportart näher bringen. Aber auch von Sonnenhungrigen wird der Praia Amado umfangreich genutzt. Es gibt zwei Bars mit Getränken und Snacks und der Strand wird während der Saison überwacht. Schön leer war er an diesem Aprilabend und er zeigte sich in wunderbarem Licht.
Praia da Bordeira
Am anderen Ende von Carrapateira, nämlich dem nördlichen, befindet sich der zweite Strand dieses Ortes, der Praia da Bordeira. Er ist sehr weitläufig und breit. Lange Zeit führte er ein Schattendasein gegenüber dem Praia do Amado, aber auch hier hat sich zwischenzeitlich die erste Surfschule angesiedelt und Sonnenhungrige und Kitesurfer zieht es zunehmend hierhin. An weiterer Infrastruktur fehlt es noch am Praia da Bordeira, denn der Zugang ist etwas schwieriger da keine Straße direkt an ihn heranführt und der kleine Fluss Ribeira da Carrapateira zu durchwaten ist. Aber dies ist problemlos möglich.
Pontal da Carrapateira
Wir bleiben nacheilen Moment in Carrapateira und entführen Euch auf die Küstenstraße über die Landspitze Pontal da Carrapateira. Sie führt vom Praia do Amado zum Praia da Bordeira Geht die Fahrt langsam an, denn die ca. 6 Kilometer lange Strecke ist über weite Teile eine ausgeprägte Buckel- und Schlaglochpiste. Und Beton hat sie ab dem Restaurant Sitio do Forno auch noch nie gesehen. Aber das langsame Fahren hat auch seine Vorteile, da euch dann die zahlreichen schönen Aussichten nicht entgehen.
Eine Bitte: Nutzt nur die dafür vorgesehenen Wege zu den Klippen, um das empfindliche Ökosystem nicht zu stören.
Praia do Vale de Centeanes
Nun sind wir wieder an der Südküste der Algarve angelangt. Den Praia do Vale de Centeanes findet ihr an der M530 zwischen Carvoeiro und Benagil. Wir fanden ihn sehr schön, liegt er doch an einem der schönsten Abschnitte der Felsalgarve zwischen goldenen, bizarr geformten Felsklippen. Die schöne Lage inmitten der Felsen hat natürlich seinen Preis: Er ist ausschließlich über eine lange Treppe erreichbar, was insbesondere bei Hitze nicht unanstrengend ist.
In diesem Küstenabschnitt verbirgt sich die ein oder andere Höhle. Die Bekannteste ist die in Benagil.
Praia de Benagil
Circa 4 Kilometer hinter dem Praia do Vale de Centeanes liegt der Praia de Benagil, der zum gleichnamigen Ort gehört. Der Praia liegt naturgemäß unten am Meer, der Ort oben auf den Klippen. Der Praia de Benagil ist recht klein. Zu ihm hinunter führt eine schmale Straße, die auf der anderen Seite wieder hinaufführt.
Parkplätze am Strand gibt es nicht. Das Parken auf der schmalen Straße wird inzwischen durch Poller verhindert. Ihr müsst entweder oben im Ort parken oder ihr fahrt die Straße auf der Ostseite wieder hoch, wo sich nach ca. 250 Metern rechterhand ein Parkplatz befindet. Von dort aus könnt ihr auch Wanderungen an diesem schönen Küstenabschnitt unternehmen.
Die beliebteste Sehenswürdigkeit hier ist die Höhle von Benagil (Algar de Benagil). Sie liegt nur ca. 100 Meter vom Strand entfernt. Es gibt zahlreiche Anbieter, die von verschiedenen Orten an der Südküste Bootstouren zur Höhle machen. Natürlich könnt ihr auch mit dem eigenen Kajak dorthin gelangen. Und der geübte Schwimmer kann die Strecke auch so bewältigen.
Yellow Submarine
Von Benagil geht es weiter ostwärts mit dem Ziel Yellow Submarine. Nehmt aber hinter Benagil noch den Abzweig zum Praia da Marinha und lasst euch einen der schönsten Strände der Algarve nicht entgehen.
Anschließend lege ich euch einen weiteren Zwischenstopp ans Herzen. Steuert den Praia de Albandeira an, begebt euch vom Parkplatz rechterhand auf die Klippe und bewundert den Arco de Albandeira (Arco = Bogen).
Dann wird endlich das eigentliche Ziel "Yellow Submarine" ins Visier genommen. Hierbei handelt es sich um eine gelb-goldene Felsformation im Meer, die ohne viel Vorstellungskraft einem aufgetauchten U-Boot ähnelt.
Am besten geht ihr vom Parkplatz des Praia de Albandeira zu Fuß zur Felsformation Yellow Submarine. Oder macht es wie wir: Fahrt über holprige, verschlungene Pfade und freut euch, wenn ihr ohne Schaden von dort wieder wegkommt. Wie das geht, kann ich euch hier leider nicht beschreiben.
Praia de Vale de Figueiras
Der Praia de Vale de Figueiras ist mit Sicherheit ein Strand, den nicht jeder kennt. Er liegt an der Westküste zwischen Carrapateira / Bordeira und Aljezur unweit der N268, von der ihr links abbiegen müsst. Der Weg zum Strand von der N268 ist ausgeschildert.
Der Praia de Vale de Figueiras will erobert werden, denn zu ihm führt eine langgezogene Treppe von den hohen Felsen hinunter. Dass es einige Stufen sind, merkt ihr spätestens auf dem Rückweg.
Der Strand ist unbewirtschaftet.
Praia de Monte Clérigo
Ein weiteres Juwel ist der Praia de Monte Clérigo. Ihn erreicht ihr, wenn ihr von Süden kommend kurz vor Aljezur von der N120 ins Vale de Telha abbiegt. Bis zum Strand sind es ein paar Kilometer, aber der Weg lohnt sich.
Der Praia de Monte Clérigo ist recht großzügig. Bei Surfern ist er sehr beliebt, da besonders auf der Nordseite die Wellen schon mal kraftvoll daher kommen. Auf der Südseite zeigen sich bei Ebbe wundervolle schroffe Felsstrukturen auf dem Meeresboden.
Und verdursten oder verhungern braucht ihr hier auch nicht. Je nach wirtschaftlicher Situation haben ein bis drei Restaurants geöffnet.
Praia das Furnas
Auch nicht jedermann bekannt ist der Praia das Furnas an der Südküste der Algarve. Er befindet sich westlich von Salema inmitten der Felsalgarve. Am besten fahrt ihr ihn von dem kleinen Ort Figueira an. Hier treiben sich auch gerne ein paar Nackedeis rum, obwohl es kein ausgewiesener FKK-Strand ist. Das Wetter war bei unserem Besuch nicht so dolle, weshalb die Fotos etwas flau wirken.
Praia das Cabanas Velhas
Ein weiterer abgelegener Strand ist der Praia das Cabanas Velhas. Er befindet sich 10 Kilometer weiter östlich vom Praia das Furnas zwischen den Ortschaften Salema und Burgau. Auch hier geben die Felsen rund um den Strand den Ton an und verleihen ihm ein schönes Bild. Hier gibt es ein Restaurant, das aber auf Google nicht so dolle bewertet ist. Wie an allen Stränden der Felsalgarve sind Tage mit rauen Wellen eher selten.
Praia da Cordoama und Praia da Barriga
Wir befinden uns an der Westküste in der Nähe von Vila do Bispo. Hier wartet die segenswerte Landschaft gleich mit drei schönen Stränden, die nebeneinander liegen, auf: dem Praia do Castelejo, dem Praia da Cordoama und dem Praia da Barriga. Am Praia do Castelejo waren wir diese Mal nicht.
Der Castelejo und der Cordoama sind leicht mit einem Fahrzeug anzufahren. Anders sieht es beim Praia da Barriga aus: In die Nähe des Strandes führt nur eine sandige Straße, die zu den meisten Zeiten von Schlaglöchern übersät ist. Dorthin haben wir uns mit dem Mietwagen in der Vergangenheit mehrfach hingetraut, aber dieses Mal war dies nicht notwendig, weil man bei Ebbe mühelos vom Praia da Cordoama zum Praia da Barriga marschieren kann. Und das taten wir dann auch.
Alle drei Strände sind in Felslandschaft der Westküste der Algarve wunderschön eingebettet. Am Castelejo gibt es ein Restaurant und am Cordoama eine Bar. Der Praia da Barriga ist völlig unbewirtschaftet, weil er - wie beschrieben - schwerer zugänglich ist.
Der Besuch der Strände ist sehr zu empfehlen, denn an dieser Stelle könnt ihr die traumhafte Natur in vollen Zügen genießen. Übrigens: Oberhalb des Praia da Cordoama liegt der Miradouro da Cordoama (Aussichtspunkt). Hier beim Sonnenuntergang einen Sundowner zu sich zu nehmen, das hat was.
Bilder Praia da Cordoama
Bilder Praia da Barriga
Praia de Odeceixe
Dem Praia de Odeceixe wird nachgesagt, dass er zu den zehn schönsten Stränden Portugals gehöre. Da hat sicher jeder seine persönliche Einschätzung. Fest steht, dass er ein Hingucker ist.
Zunächst einmal liegt er unweit des gleichnamigen Ortes. Es sind aber schon ein paar Kilometer, so dass der Nicht-Wanderer das Fahrzeug bemühen muss. Er ist eine mit Sand bedeckte Landzunge an der Mündung des Ribeira de Seixe in den Atlantik. Das Flüsschen schlängelt sich durch den Sand und der Strand wird von imposanten Felsen begrenzt.
Besonders sind die schroffen Felsen in und am Wasser auf der Nordseite des Strandes bei Ebbe.
Von der Straße auf der Südseite des Praia da Odeceixe habt ihr einen wunderbaren Ausblick auf den Strand und die beeindruckenden Felsformationen im Hintergrund. Hier könnt ihr euch verpflegen oder in einem Shop Souvenirs kaufen.
Das war es schon wieder mit dem Bericht unseres Aufenthalts in der Algarve im April 2023. Offensichtlich zog es uns fast ausnahmslos an die Strände. Aber die Temperaturen und das Wetter waren frühlingshaft und so bot das Chillen an den Stränden die gewünschte Erholung. Und drei Mal habe ich mich auch ins Wasser getraut. Wobei, so richtig warm ist der Atlantik um diese Zeit nicht. Bis zum nächsten Mal.