Von Super User auf Montag, 15. Juli 2019
Kategorie: Reise

Norwegen 2019 - Teil 5

Ups, manchmal dauern die Dinge etwas länger als geplant. Es war verdammt viel los in letzter Zeit und deshalb erscheint der fünfte und letzte Teil des Berichtes über unsere Norwegenreise erst jetzt. Zuletzt waren wir in und am Eidfjord. Jetzt geht es wieder ein gutes Stück am Hardangerfjord entlang und wir besuchen drei bekannte Wasserfälle in Norwegen. Schließlich gibt es einen Abstecher zum Lysefjord und an der Südküste Norwegens fahren wir zurück nach Kristiansand.

29. Juni 2019 - Der Hardangerfjord und die Wasserfälle

Am Morgen verließen wir den recht schön in und am Eidfjord gelegenen Campingplatz. A bisserl müd waren wir, denn im Nachbarwohnmobil hatten die jungen Eltern sichtlich Probleme, ihr weinendes Baby des Nachts zu beruhigen.

Hardangerfjord

Auf der Rv13 ging es zunächst den Hardangerfjord entlang bis nach Kinsarvik. Von dort aus führt die Rv13 circa 40 Kilometer am Sorfjord bis nach Odda, Der Sorfjord ist ein Seitenarm des Hardangerfjords. Das Wetter spielte mit und so konnten wir die grüne und fruchtbare Landschaft entlang des Fjordes genießen und legten manchen Stopp ein.

 

 

Vidfossen

Ungefähr 10 Kilometer hinter Odda erreichten wir den Vidfossen. Einen Parkplatz zum Anhalten gibt es an dem Wasserfall nicht und deshalb fährt man recht schnell an ihm vorbei, was wir auch taten. Erst am Latefossen merkten wir, dass wir den Vidfossen offensichtlich verpasst hatten, drehten um und fuhren die paar Kilometer zurück. Der Vidfossen zählt jetzt nicht zu Norwegens spektakulärsten Wasserfällen, aber er stürzt aus immerhin 340 Metern über zwei große Stufen hinunter ins Oddadalen. Und schön anzuschauen ist er auch.

 

 

Latefossen

Nur ein paar Kilometer weiter geht es tatsächlich spektakulär zu, denn hier rauscht der Zwillingswasserfall Latefossen tosend ins Tal. Er liegt direkt an der Rv13 und ist nicht zu übersehen. Der Latefossen hat eine Fallhöhe von ungefähr 165 Metern und er teilt sich im oberen Bereich in zwei Läufe. Wir hielten uns lange am Latefossen auf, denn dieser ist wirklich beeindruckend und ein Highlight unserer Norwegenreise gewesen.

Auf der Brücke könnt Ihr den Wasserfall und seine Gischt hautnah erleben. Es ergeben sich zahlreiche Fotomotive, man muss nur Postionen suchen, die diesen Kiosk links am Latefossen ausblenden (offensichtlich nicht gelungen). An der Südseite des Latefossen gibt es einen Pfad, den Ihr hinaufwandern könnt. Also zusammengefasst: Der Latefossen ist ein Must See.

Kurz hinter dem Latefossen gibt es in südlicher Richtung rechts auch noch den Espelandsfossen. Der ist zwar weniger spektakulär, er hat uns aber auch gut gefallen.

 

 

Langfossen

Der vierte und letzte Wasserfall, den wir an diesem Tag besuchten, war der Langfossen. Er liegt circa 22 Kilometer südwestlich des Latefossen an der E134. Mit einer Gesamtfallhöhe von etwas über 600 Metern ist er der fünfthöchste Wasserfall in Norwegen. Natürlich sieht man von der Straße aus nicht die gesamte Fallhöhe, aber das, was man sieht, ist schon stattlich. Das Wasser des Langfossen fließt in den Åkrafjord.

Circa 1 Kilometer vor dem Parkplatz wird, welch ein Zufall, eine elektronische Maut (2019: 40 NKR) fällig. Fährt man denselben Weg zurück, klingelt es gleich nochmals in der Kasse des Mautbetreibers.

 

 

Vom Langfossen fuhren wir zurück zur Rv13 und zahlten - wie oben beschrieben - die Maut nochmals. Eigentlich suchten wir ein wenig später einen Campingplatz als Bleibe für die Nacht, mussten aber feststellen, dass Campingplätze in dieser Region rar gesät sind. So arbeiteten wir uns am Abend noch inklusive einer Fährfahrt bis zum Tysdalsvatnet vor und übernachteten im Tysdal Camping direkt am See. Insgesamt war es mit fast 300 Kilometern die längste Tagesetappe. Die Wettervorhersage für die nächsten Tage prognostizierte nichts Gutes und so kam es dann leider auch.

 

 

Der Tag in der Zusammenfassung

- Eidford nach Kinsarvik (Rv7/Rv13)

- Kinsarvik über Odda zum Vidfossen (Rv13)

- Vidfossen zum Latefossen (Rv13)

- Latefossen zum Langfossen (Rv13/E134)

- Langfossen über Nesflaten bis Tysdalsvatnet (Rv13)

Insgesamt ca. 290 Kilometer plus Fähre

 

 

30. Juni 2019 - Ein Abstecher zum Lysefjord und an die Küste unterhalb von Stavanger

Das Grauen war am Morgen über dem Tysdalsvatnet bereits in Sicht und als wir uns auf den Weg zum Lysefjord machten, schauerte und stürmte es, und der Himmel war wolkenverhangen.

Lysefjord

Damit konnten wir zwei mögliche Vorhaben knicken: Die Wanderung auf den Preikestolen, der natürlichen Felsplattform hoch über dem Lysefjord, und/oder eine Fährfahrt auf dem Lysefjord.

Stattdessen fuhren wir über die Brücke am Lysefjordentered nach Forsand und schlugen uns auf die Fv496, die auf der Südseite des Lysefjord unten am Fjord verläuft. Über diese Straße quälten wir das arme Wohnmobil bis auf ein Hochplateau, von dem wir aus mittlerer Entfernung eine Aussicht auf den Fjord hatten. Die Wahl dieser Strecke stieß bei meiner Frau auf leichte Kritik 😉. Aber immerhin, es hatte aufgehört zu regnen; zumindest vorübergehend.

 

 

Zurück in Forsand ging es wieder über die Brücke auf die Rv13 und wir erreichten unmittelbar die Fähre von Oanes nach Lauvvik. An dem Sonntag war Einiges los und wir wunderten uns, dass wir trotz der langen Schlangen am Fähranleger auf die erste Fähre kamen. Über die Rv13, unser ständiger Begleiter am heutigen Tag, erreichten wir schließlich unser heutiges Nachtquartier Ølberg Camping westlich von Sandnes und unterhalb von Stavanger. Zum Glück hatte die Frittenbude am Strand in Ølberg noch auf und so kamen wir in den Genuss eines mittelmäßigen Cheeseburgers mit matschigen Pommes zu einem stolzen Preis.

 

 

Der Tag in der Zusammenfassung

- Tysdal Camping nach Forsand am Lysefjord (Rv13)

- Forsand nach Oanes (Rv13)

- Fähre Oanes nach Lauvvik (Rv13)

- Lauvvik nach Ølberg Camping (Rv13/Fv509/Fv510)

Insgesamt ca. 90 Kilometer

 

 

1. Juli 2019 - Ein Regentag in Ølberg

Eigentlich wollten wir heute nach Stavanger zum Sightseeing. Aber Regen und stürmische Winde machten uns einen Strich durch die Rechnung. Jedwede Outdoor-Aktivität konnten wir knicken und die einzige produktive Beschäftigung war die Fahrt zum Supermarkt.

Eine Tageszusammenfassung gibt es heute nicht, da das Wetter uns am Ort festhielt.

 

 

2. Juli 2019 - Entlang der Südküste zum südlichsten Punkt Norwegens

Und schon war er da: Unser letzter, vollständiger Urlaubstag in Norwegen. Es war zwar kühl, aber das Wetter besserte sich und die Sonne kam mehr und mehr zum Vorschein. Also machten wir uns auf den Weg entlang der West- und Südküste, legten den ein oder anderen Stopp ein und liefen den südlichsten Punkt Norwegens an.

Südküste

Von der Südküste Norwegens zwischen Egersund und Kristiansand hatten wir so gar keine Vorstellung und wir waren positiv überrascht. War es zunächst relativ flach, ging es alsbald über kurvige und enge Straßen in felsiges Gelände mit tollen Aussichten.

Einen ersten Stopp legten wir in noch flachem Gelände am Leuchtturm Obestrad Fyr ein. Dann ging es weiter nach Egersund, einem beschaulichen Städtchen mit gut erhaltenen Holzhäusern. Hinter Egersund geht es dann bald nach oben und es wird kurvig. Sowohl zur Küste hin als auch in Richtung des Landesinneren gibt es manch schöne Aussicht, die anzuhalten lohnt.

Zugegebenermaßen ließen wir den Ort Flekkefjord links liegen, weil der Parkplatz am Ortsrand überfüllt war.

 

 

Kap Lindesnes

Kap Lindesnes ist der südlichste Punkt des norwegischen Festlandes. Wo wir schon den nördlichsten Punkt, das Nordkap, nicht angefahren hatten, wollten wir wenigstens dorthin 😉

Dazu sind wir bei Lyngdal von der E39 auf die Rv43 abgebogen und nahmen alsbald die Fv401 bis Spangereid. Von dort aus führt die Fv460 nach Kap Lindesnes.

Der Leuchtturm Lindesnes Fyr ist jetzt nicht einer der größten und beeindruckendsten, aber es ist das älteste Leuchtfeuer Norwegens (1656) und die schroffe Felsküste hier weiß zu gefallen. Auch die Fahrt entlang der Fv460 bietet einige schöne Flecken.

 

 

Vom Kap Lindesnes ging es anschließend über die Fv460 nach Vigeland. Auf der anderen Seite des Flusses Skarpesvingen ging es wieder einige Kilometer in südlicher Richtung zu unserem Campingplatz Solstrand Camping. Die Fahrt entlang der felsigen Südküste hatte Zeit gekostet und so waren wir froh, dass wir trotz etwas späterer Ankunft noch ein Plätzchen auf dem Campingplatz, der schön am Wasser gelegen ist, ergattern konnten. Allerdings muss man auch sagen, dass Solstrand Camping jeden Quadratmeter seines Geländes für Camper nutzt. Wir standen direkt vor den Terrassen der Hütten.

Aus Trauer aufgrund des bevorstehenden Urlaubsendes gab es am Abend ein Bierchen mehr.

 

 

Der Tag in der Zusammenfassung

- Ølberg zum Obestrad Fyr (Fv509/Fv510/Rv44)

- Obestrad Fyr nach Egersund (Rv44)

- Egersund nach Flekkefjord (Rv44)

- Flekkefjord nach Kap Lindesnes (E39/Rv43/Fv401/Fv460)

- Kap Lindesnes nach Vigeland (Fv460)

Insgesamt ca. 260 Kilometer

 

 

3. und 4. Juli 2019 - Good-bye Norwegen und die Heimreise

Am Mittwoch, den 3. Juli, passierte nicht mehr viel. Wir ließen es ruhig angehen und machten uns am späten Vormittag auf den Weg nach Kristiansand. Die Fähre nach Dänemark legte etwas verspätet gegen 14:00 Uhr ab und handelte sich aufgrund rauer See und starker Winde eine weitere Verspätung ein. Ich zog es vor, auf der Fähre draußen zu bleiben, denn sonst hätte es mit Sicherheit doch noch das Rendezvous mit der Kloschüssel gegeben.

In Dänemark fuhren wir noch bis nach Vejle. Ins Navi gab ich dann noch den Namen des falschen Campingplatzes ein und eine Nacht mit einer Infrastruktur mit Ekelfaktor war garantiert. Erst gucken, dann einchecken, war das Learning aus dieser Erfahrung.

Am Donnerstag, den 4. Juli, absolvierten wir unsere letzte Etappe und kamen am Abend wieder in Düsseldorf an. Tags darauf wurde das Wohnmobil innen gesäubert und mittags unserem Vermieter in Diez übergeben - sauber und ohne Beulen und Kratzer.

 

Ja, das war es dann über unsere Norwegenreise 2019. Die drei Wochen in Skandinavien haben uns sehr gut gefallen und das Wohnmobil für das nächste Jahr ist bereits reserviert. Wir hoffen, wir haben Euch mit unserer Berichterstattung gut unterhalten und konnten Euch ein paar Tipps geben. Und schaut gerne mal wieder hier vorbei.

Vlog

Über unsere Norwegen Reise 2019 gibt es einen Vlog in fünf Teilen.

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