Das Landesinnere - Mértola

Zugegeben, mit Mértola entführe ich Euch ins Alentejo, der Nachbarregion der Algarve. Und von der Südküste in Höhe der spanischen Grenze sind es knapp 70 Kilometer bis Mértola. Aber Mértola ist ein geschichtsträchtiges Fleckchen Erde mit einer alten Burg in beeindruckender Lage oberhalb des Rio Guadiana, dessen Besuch sich lohnt. Und man kann den Besuch in Mértola ja auch mit dem in Alcoutim oder in der Serra do Caldeirão verknüpfen, dann sind es für einen Weg nur noch etwas mehr als 35 Kilometer. Am besten erreicht Ihr Mértola vom Süden kommend über die über weite Strecken gut ausgebaute IC27. Dort angekommen solltet Ihr unten in der Neustadt parken, denn die Gassen im alten Teil des Ortes sind eng und Parkplätze sind Mangelware.

Mértola – Geschichte

Die Geschichte von Mértola reicht mehr als 3.000 Jahre zurück. Gegründet wurde Mértola von den Phöniziern oder Kelten, die hier einen Handelsposten errichteten. Das machte Sinn, denn der Rio Guadiana ist bis hierhin schiffbar und die Lage am Berghang war strategisch von Vorteil, so dass böse Buben relativ verlässlich in die Flucht geschlagen werden konnten. Von Mértola aus wurden Getreide und Olivenöl aus der Gegend um Beja sowie Erze und Kupfer aus Sao Domingos bis ins Mittelmeer und bis nach Afrika verschifft. Später kamen die Römer, die Germanen und dann die Mauren nach Mértola und betrieben die Handelsgeschäfte weiter. Die Mauren waren auch diejenigen, die die Stadt am stärksten geprägt haben. Sie errichteten im 13. Jahrhundert die Burg (Castelo dos Mouros) und erbauten eine Moschee (die heutige Hauptkirche – Igreja Matriz).

König Sancho II. vertrieb 1238 die Mauren und nach ca. 500 Jahren muslimischer Herrschaft wurde Mértola wieder portugiesisch und christlich. Die Konsequenzen für die Region waren aber erheblich, denn die Portugiesen unterhielten keine Handelsbeziehungen nach Nordafrika und die Bedeutung von Mértola als Handelsplatz ging stark zurück. Ein kurzzeitiges Revival erlebte der Ort noch einmal im 15. und frühen 16. Jahrhundert, als die Seefahrernation Portugal zur Kolonialmacht wurde und insbesondere das Erz der Region für den Bau von Waffen benötigt wurde.

Mértola – Sehenswürdigkeiten

Wie einleitend gesagt, verfügt Mértola über eine imposante Lage oberhalb des Rio Guadiana und das Castelo dos Mouros, die Burg, thront über dem Ort. Der Kreis hat etwas unter 3.000 Einwohner und die Stadt selbst ca. 1.300. Mértola liegt inmitten eines Naturparks. Dieser Parque Natural do Vale do Guadiana wurde erst 1995 gegründet, nachdem Ausgrabungen zahlreiche maurische und römische Funde zu Tage befördert hatten. Außerdem leben dort viele seltene Tierarten wie der Habichtsadler und der Pardelluchs.

Mértola hat einige Sehenswürdigkeiten, aber bereits der Spaziergang durch die Altstadt mit ihren schmalen Gassen und weißgetünchten Häusern ist lohnenswert.

Oberhalb der Mündung des kleinen Flusses Oerias in den Rio Guadiana befindet sich das Kastell, das Castelo dos Mouros. Die Besichtigung der Burg aus dem 13. Jahrhundert ist kostenlos und es bietet sich eine grandiose Aussicht auf Mértola und die Region. Im Turm des Kastells gibt es ein kleines Museum, für dessen Besuch ein überschaubarer Eintritt fällig wird. Von der Burg aus geht es zur Hauptkirche des Ortes (Igreja Matriz). Ihr voller Name ist Igreja de Nossa Senhora da Assunção und das Bemerkenswerteste ist, dass sie im 12. Jahrhundert von den Mauren als Moschee errichtet wurde und dass sie als einziges religiöses Bauwerk aus arabischer Zeit in Portugal nach der Rückeroberung durch die portugiesischen Christen nicht zerstört wurde. Im Gegenteil, die ehemalige Moschee wurde fortan als christliche Kirche genutzt, ohne sie äußerlich zu verändern. So erinnern die Zinnen und Kegel am Rand des Daches an die ehemalige Moschee. Die Kirche kann unentgeltlich besichtigt werden, wobei eine kleine Spende natürlich sehr willkommen ist. Zwischen der Burg und der Kirche seht Ihr eine archäologische Ausgrabungsstätte, auf der sich eine maurische Siedlung und das Forum Romanum befinden.

Zwei sehenswerte Museen sind das römische Museum im Rathaus mit seiner islamischen Keramiksammlung und das Museu Paleocristao in der Neustadt mit frühchristlichen Exponaten. Das Rathaus (Câmara municipal) liegt am zentralen Platz von Mértola, dem Largo Camões, und in seinem Keller wurden Grundmauern aus der römischen Zeit frei gelegt. Auf dem Largo Camões steht auch das Gerichtsgebäude. Es soll ein ungewöhnlich schmaler Bau sein (deshalb habe ich ihn wohl übersehenZwinker) und das Besondere hier ist, dass dort der Wasserstand vom 07.12.1875 eingezeichnet ist. Wenn man bedenkt, wie hoch man an dieser Stelle im Ort ist, scheinen die Folgen des Klimawandels nicht ausschließlich eine Problematik der Neuzeit zu sein.

Oberhalb des Flusshafens am Rio Guadiana findet Ihr in Mértola abschließend noch den weißgekalkten Uhrenturm aus der römischen Zeit, den Torre de Relogio, und die alten Wassermühlen am Rio Guadiana nicht unweit der großen Brücke über den Fluss.

Alcalar
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Warum Mértola?

fas fa-binoculars

Sehenswertes

Altstadt

Kastell

Igreja Matriz

Ausgrabungeno

Uhrenturm

Alte Wassermühlen

Römisches Museum

Museum Paleocristao

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Freizeit und Sport

Sightseeing

Wandern

Angeln

Jeep-Touren

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Restaurants

Cafés und Restaurants vor Ort

fas fa-swimmer

Strände

Vila Real de Santo António (ca. 70 km)

Die Lage

Dezimal:
37.638572 -7.663869

Grad / Minuten / Sekunden:
N 37° 38' 18.8592" E -7° 39' 49.9284"

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Fotos